Der Aktivist Nihad Suljić kümmert sich seit zwei Jahren um die Errichtung der Grabsteine für in der Drina ertrunkene Flüchtlinge.
Reportage

Die Vermissten der Drina: Ertrunken auf dem Weg in die EU

In der nordöstlichen Grenzregion Bosnien-Herzegowinas hat der Aktivist Nihad Suljić Gräber für die im Grenzfluss Drina ertrunkenen Flüchtlinge errichtet. Gleichzeitig bemüht er sich um einen systematischen Prozess der Identifikation der Leichen.

Nihad Suljić stapft durch den zentimeterhohen, unberührten Schnee. Um ihn herum haben sich einige Dutzend Menschen versammelt, alle mit gesenkten Köpfen. Hier auf dem städtischen Friedhof in Bijeljina, in Bosnien und Herzegowina, hat sich der Aktivist dafür eingesetzt, die in der Drina ertrunkenen Flüchtlingen zur Ruhe zu legen. N.N. 2019, N.N. 2020, N.N. 2021, N.N. 2022, N.N. 2023 steht in goldener Schrift auf den 19 kleinen, schwarz glänzenden Grabsteinen. „No Name“, denn wer hier begraben liegt, weiß niemand.

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