Paavo Järvi und sein Estnisches Festivalorchester spielten Tschaikowskys Erste und Dvořáks Cellokonzert.
Tschaikowsky, der Symphoniker: Da denkt man hierzulande, die Aufführungsstatistiken bestätigen es, vor allem an die abschließenden drei großen „Schicksalssymphonien“ mit den Nummern 4 bis 6. Paavo Järvi hingegen ist ein Dirigent, der nicht nur ein Faible für den Erstling des Komponisten besitzt, sondern durch seine Jugend und frühe musikalische Ausbildung in der damaligen „Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik“ auch ein Sensorium für das, was man den originalen musikalischen Akzent nennen könnte. Tschaikowsky, der bei uns als Inbegriff russischer Musik gelte, habe sich nämlich zu einem vergleichsweise kosmopolitischen, westlich geprägten Komponisten entwickelt, glaubt Järvi. Der Symphonie Nr. 1, „Winterträume“ überschrieben, könne man dagegen noch einen stärker russischen Zungenschlag anhören.