Rodel-WM

Medaillenregen setzt sich fort: Österreichs Rodler dominieren die WM

Juri Thomas Gatt and Riccardo Schöpf jubeln in Altenberg über WM-Gold.
Juri Thomas Gatt and Riccardo Schöpf jubeln in Altenberg über WM-Gold.Reuters / Matthias Rietschel
  • Drucken

Im Männer-Doppelsitzer eroberten Juri Gatt/Riccardo am Samstag WM-Gold vor ihren österreichischen Teamkollegen Thomas Steu/Wolfgang Kindl. Auch im Frauen-Doppelsitzer gab es in Altenberg einen rot-weiß-roten Sieg zu bejubeln.

Die österreichischen Männer-Doppelsitzer haben am Samstag bei der Kunstbahnrodel-WM in Altenberg einen sensationellen Doppelsieg gefeiert. Gold gewannen Juri Gatt und Riccardo Schöpf direkt vor Thomas Steu und Wolfgang Kindl (+0,046 Sek.). Damit krönten die beiden ÖRV-Duos einen höchst erfolgreichen Tag aus rot-weiß-roter Sicht in Deutschland. Zuvor hatten sich Selina Egle/Lara Kipp im Frauen-Doppelsitzer bereits Gold umgehängt, Nico Gleirscher holte sich Silber im Einsitzer.

Nach David Gleirscher im Einzel-Sprint am Freitag sicherten Egle/Kipp, die im Vorjahr in Oberhof noch WM-Silber gewonnen hatten, und Gatt/Schöpf weitere Goldmedaillen für den Österreichischen Rodelverband. Dazwischen legte Nico Gleirscher im Einsitzer mit seiner ersten WM-Medaille in der olympischen Disziplin nach Sprint-Gold 2021 nach. Erstmals in der WM-Historie gab es im Männer-Doppelsitzer einen österreichischen Doppelsieg. Im Medaillenspiegel führt Österreich nach sechs Bewerben mit sieben Medaillen (dreimal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze) überlegen.

„Wie ein Traum“

„Es fühlt sich an wie ein Traum. Es ist unglaublich. Einfach danke an alle, die uns unterstützt haben. Das ist ein Sieg, den wir gemeinsam geholt haben“, sagte der 22-jährige Gatt im ORF-Interview überglücklich. Auch für Schöpf, der tags zuvor mit seinem Partner bereits Sprint-Bronze geholt hatte, ging ein Traum in Erfüllung. „Mit den eigenen Leuten am Podest stehen, das ist doppelt so viel wert. Mein Papa hat mich gerade weinend umarmt. Das sind Emotionen, die kann man nicht beschreiben, die überwältigen“, sagte der 22-jährige Tiroler. Dritte wurden die Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt mit großem Rückstand (+0,355).

Thomas Steu und Wolfgang Kindl rodelten erneut zu Silber
Thomas Steu und Wolfgang Kindl rodelten erneut zu SilberReuters / Matthias Rietschel

ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler war sprachlos. „Freude pur, da fällt einem nichts mehr ein nach so einem sensationellen Tag. Das müssen wir mal alles sacken lassen“, sagte der Coach und lobte seine Schützlinge, Trainerkollegen und Mitarbeiter im Hintergrund. Kindl holte die Silberne mit einem Handicap, der Ex-Weltmeister ging in Altenberg mit einem gebrochenen Mittelfuß an den Start. „Ich habe es gut ausblenden können. Wenn man die Geschichte dazunimmt, ist die Medaille noch einmal geiler“, betonte der Tiroler. „Wir sind happy und haben zwei Medaillen bei unserer ersten gemeinsamen WM gewonnen.“

Gold wider Erwarten

Die 21-jährigen Tirolerinnen Egle/Kipp hatten sich am Vormittag vor Anda Upite/Zane Kaluma aus Lettland und Chevonne Forgan/Sophia Kirkby (USA) durchgesetzt. „Ich kann es noch nicht ganz fassen. Dass es so ausgeht, gewaltig. Nach dem gestrigen Rennen dann Weltmeisterin zu werden auf einer deutschen Bahn, das hätten wir uns echt nicht gedacht“, sagte Egle voller Freude.

Selina Egle (l.) und Lara Michaela Kipp können ihren Erfolg kaum glauben.
Selina Egle (l.) und Lara Michaela Kipp können ihren Erfolg kaum glauben.APA / dpa / Jan Woitas

Auch Kipp war überglücklich, obwohl das Duo nach der Zieleinfahrt zu Sturz kam und damit den goldenen Moment nach Platz zwei im ersten Lauf nicht direkt im Auslauf miterleben konnte. „Wir haben es gar nicht gescheit mitbekommen, weil wir nach unserem Sturz noch hochgegangen sind. Aber wir haben unseren Chefcoach schreien gehört und dann haben wir gewusst, dass es Gold ist“, erklärte Kipp.

Freud und Leid im Einsitzer

Danach musste sich im Einsitzer der Tiroler Nico Gleirscher nur dem überlegenen Sieger Max Langenhan aus Deutschland geschlagen geben. Der Favorit hatte nach zwei überragenden Läufen einen Vorsprung von 0,761 Sekunden auf Gleirscher, Dritter wurde mit Felix Loch ein weiterer Deutscher. „Vizeweltmeister, geil“, sagte der Silberne aus Österreich im Ziel euphorisch.

Nico Gleirscher raste zu Silber.
Nico Gleirscher raste zu Silber.APA / dpa / Jan Woitas

Sprint-Weltmeister David Gleirscher verspielte als Halbzeit-Zweiter mit einem späten Fehler einen Platz in den Medaillenrängen und wurde Siebenter. „Ich habe mich zuerst nicht gefreut, dass ich Zweiter wurde, sondern mich geärgert, dass er es verhaut hat. Schade, da ist auch für mich kurz eine Welt zusammengebrochen“, sagte Bruder Nico Gleirscher. Titelverteidiger und Europameister Jonas Müller musste sich nach einem verpatzten ersten Lauf und einem Fehler im Finale mit dem sechsten Platz begnügen.

Zum Abschluss der Titelkämpfe am Sonntag stehen noch der Frauen-Einsitzer sowie die Teamstaffel auf dem Programm.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.