Rodel-WM

„Absoluter Wahnsinn“: Das Ende einer 64-jährigen Durststrecke für Österreichs Rodler

Lisa Schulte sorgte für eine Sensation bei der Rodel-WM.
Lisa Schulte sorgte für eine Sensation bei der Rodel-WM.APA / APA / Expa/stefan Adelsberger
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Lisa Schulte gewann bei der Kunstbahnrodel-WM in Altenberg am Sonntag sensationell die Goldmedaille im Frauen-Einsitzer gewonnen und sorgte damit für den krönenden Schlusspunkt einer historischen Weltmeisterschaft für Österreich.

Lisa Schultes Sieg im Frauen-Einsitzer setzte den rot-weiß-roten Erfolgslauf bei der Rodel-WM in Altenberg in eindrucksvoller Art und Weise fort. Die 23-jährige Tirolerin triumphierte am Sonntag vor Lokalmatadorin Julia Taubitz (+0,104 Sekunden) und ihrer Tiroler Teamkollegin Madeleine Egle (+0,175). Zum Abschluss der Titelkämpfe fuhr die österreichische Teamstaffel nach mehreren Fehlern auf Platz sechs deutlich am Edelmetall vorbei.

Der Österreichische Rodelverband gewann den Medaillenspiegel nach neun Bewerben mit neun Medaillen (4x Gold, 3x Silber, 2x Bronze) dennoch klar vor Deutschland (3/2/2) und durfte sich über die erfolgreichste Weltmeisterschaft der Geschichte freuen. „Ein megageiles Wochenende“, sagte Nico Gleirscher. Auch Riccardo Schöpf war überglücklich: „Man muss ein Lob an das ganze Team aussprechen.“

Deutschland überholt

Gold holten sich neben Schulte auch die Doppelsitzer Juri Gatt und Schöpf sowie Selina Egle und Lara Kipp, im Sprint-Einsitzer jubelte David Gleirscher über den Sieg. Im vergangenen Jahr in Oberstdorf hatte Deutschland noch acht Goldene und insgesamt 16 Medaillen gewonnen. Der ÖRV kam damals auf einen Titel und achtmal Edelmetall.

Für die ÖRV-Frauen war der Triumph von Schulte am Sonntag der erste Einzel-WM-Titel seit 64 Jahren und das erste Einzel-Edelmetall bei Weltmeisterschaften seit 1997. „Ich bin überglücklich. Das freut mich und ehrt mich auch sehr“, sagte Schulte im ORF nach der vierten Goldenen für Rot-Weiß-Rot überwältigt. Im Ziel war sie von Betreuern und Kollegen mit einer Jubeltraube auf dem Schlitten gefeiert worden. „Wie sich mich empfangen haben, das war einfach megaschön.“

„Körper war am Ende“

Auch Egle freute sich für ihre Kollegin. „Lisa als Weltmeisterin, absoluter Wahnsinn. Für mich ist es auch voll gut, weil mein Körper am Ende war. Die Medaille ist echt mega.“ Die 25-jährige Europameisterin, die gesundheitlich angeschlagen an den Start ging, hängte sich mit Bronze ebenfalls ihre erste WM-Einzelmedaille um. Hannah Prock musste sich mit dem zehnten Platz zufrieden geben. Barbara Allmaier belegte nach einer Schrecksekunde im ersten Lauf den 18. Rang. Die 20-Jährige kam kurz vor dem Ziel schwer zu Sturz, konnte aber wenig später wieder an den Start gehen.

In der Teamstaffel leisteten sich Schulte sowie Gatt/Schöpf kurz vor dem Ziel einen Fehler, auch Egle/Kipp brachten nach Nico Gleirscher keinen Lauf ohne Schnitzer ins Ziel. „Das Rennen war nicht auf unserer Seite, aber wir haben das ganze Wochenende super Leistungen abgeliefert“, sagte Gleirscher. Der Rückstand auf den siegreichen Lokalmatador Deutschland betrug 3,776 Sekunden. Silber holte sich die USA (+0,358) vor Lettland (+0,406). Vor zwei Wochen hatte die rot-weiß-rote Staffel in Innsbruck-Igls noch EM-Gold geholt. (APA)

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