Geteilte Insel

„Letzte Chance“ für Zypern, den „Friedhof der Diplomaten“

UN-Zypernbeauftragte Maria Ángela Holguín Cuéllar aus Kolumbien, hier vor Jahren als UN-Botschafterin vor dem Sicherheitsrat.
UN-Zypernbeauftragte Maria Ángela Holguín Cuéllar aus Kolumbien, hier vor Jahren als UN-Botschafterin vor dem Sicherheitsrat.Reuters (Mike Segar)
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Die neue UN-Gesandte für die seit Jahrzehnten geteilte Insel, Maria Ángela Holguín Cuéllar aus Kolumbien, versucht einen Neustart für Zypern. Wieder einmal. An der Mittelmeerinsel bzw. deren ethnisch griechischen und türkischen Bewohnern haben sich schon viele Vermittler die Zähne ausgebissen.

Nikosia. Am Grenzübergang Kermia in Nikosia stauen sich Autos in beiden Richtungen. Griechische Zyprioten fahren von ihrem Teil der Hauptstadt in den türkischen Sektor der Insel, um billig zu tanken; türkische Zyprer kommen in den griechischen Süden, um zu arbeiten. Die Teilung der Insel ist längst Alltag, alle Bemühungen um Wiedervereinigung sind bisher gescheitert.

Jetzt startet die UNO wieder einen Anlauf: Heute, Montag, nimmt die neue UN-Gesandte für Zypern, Maria Ángela Holguín Cuéllar, vor Ort Gespräche auf, um Türken und Griechen an den Verhandlungstisch zu bekommen. Ihre Mission sei „die letzte Chance für eine Lösung unter dem Dach der UNO“, kommentiert die Zeitung „Cyprus Mail“.

In der ehemaligen britischen Kolonie brach kurz nach der Unabhängigkeit 1960 ein Bürgerkrieg zwischen der griechischen Mehrheit und der türkischen Minderheit aus. Seit 1964 hier stationierte UN-Friedenstruppen konnten die Gewalt nicht stoppen. Als griechische Nationalisten 1974 putschten, um Zyperns Anschluss an Griechenland durchzusetzen, schickte die Türkei Militär auf die Insel. Seitdem ist sie geteilt.

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