Prozess

Roundup-Urteil: Bayer muss so viel zahlen wie noch nie

Bayer CEO Bill Anderson.
Bayer CEO Bill Anderson.Bloomberg/Krisztian Bocsi
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Der Mutterkonzern des Glyphosatproduzenten Monsanto wurde in den USA zur größten Geldbuße verurteilt, die er bislang in fünf Prozessjahren kassiert hat - 2,3 Milliarden Dollar. Die Bayer-Aktie reagierte mit einem Kurseinbruch von zeitweise fast sechs Prozent.

Geschworene in Philadelphia urteilten am Freitag, dass Bayer rund 2,3 Milliarden Dollar an einen früheren Roundup-Benutzer zahlen muss, der seine Krebserkrankung auf den Einsatz des Unkrautvernichters zurückführt. 

Das Urteil ist ein Schlag für die Bemühungen von Bayer-Chef Bill Anderson, die Investoren vom Erfolg seiner Turnaround-Bemühungen zu überzeugen. Der gebürtige Texaner prüft seit Monaten die Optionen, den Wert des auf den Säulen Pharma, persönliche Gesundheit und Landwirtschaft fußenden Konzerns zu steigern. Seit Bayer Monsanto übernommen hat, ist die Marktkapitalisierung des Leverkusener Konzerns um fast 70 Prozent gefallen. Nach Ansicht der Analysten von Morgan Stanley könnte Bayer gezwungen sein, seine Dividenden zu kürzen, um Barmittel freizusetzen. „Die jüngsten Rückschläge bei den Gerichtsverfahren könnten das Management dazu veranlassen, eine restriktivere Dividendenpolitik zu verfolgen, die von einer Senkung der Ausschüttungsspanne bis hin zu einer möglichen Aussetzung reichen könnte”, schreiben die Analysten in einer Einschätzung des Urteils.

Die Jury im Bundesstaat Pennsylvania sprach dem 49-jährigen Kläger am Freitag 250 Millionen Dollar Entschädigung sowie 2 Milliarden Dollar Strafschadenersatz zu. Er hatte Roundup — auch bekannt unter dem Namen des Wirkstoffs Glyphosat — bei der Arbeit als Landschaftsgärtner und zu Hause verwendet und behauptet, es habe bei ihm Krebs ausgelöst.

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