Wie spielt man eines der berühmtesten und meistdiskutierten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts, „Fragmente – Stille, an Diotima“? Das Minguet Quartett tat es in brennender Ruhe.
Wie spielt man das? Oder auch: Wie hört man das? Denn: Hören kann man vieles von dem auf gar keinen Fall, was Luigi Nono 1980 in die Partitur seines Streichquartetts „Fragmente – Stille, an Diotima“ geschrieben hat, ja, soll es nicht hören. Mehr als 50 Zitate Friedrich Hölderlins übersäen zum Beispiel die Notenseiten. Sie dürfen, so der Komponist, „in keinem Falle während der Aufführung vorgetragen“ oder „als naturalistischer, programmatischer Hinweis“ gedeutet werden. Vielmehr seien sie „vielfältige Augenblicke, Gedanken, schweigende ‚Gesänge‘ aus anderen Räumen, anderen Himmeln“, „die Ausführenden mögen sie ‚singen‘“. Aber nur im Geiste, versteht sich …