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In Österreich sinkt die Wechselbereitschaft

Die Zufriedenheit im Job steigt hierzulande wieder. So auch der Wunsch, länger zu bleiben.
Die Zufriedenheit im Job steigt hierzulande wieder. So auch der Wunsch, länger zu bleiben.Clemens Fabry
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Zehn Prozent planen konkret, den Job zu wechseln. Rund ein Drittel sei offen für einen neuen Job. Demzufolge sind hierzulande 43 Prozent wechselbereit – und somit neun Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr.

Die heimischen Arbeitnehmer sind wieder zufriedener. 85 Prozent erfreuen sich an ihrer aktuellen Tätigkeit, implizieren die Ergebnisse einer Xing-Studie unter 4.709 Befragten, darunter 1.009 aus Österreich. Mitarbeitenden in der Dienstleistung seien zufriedener als jene im Handel. Vollerwerbstätige seien tendenziell weniger zufrieden als Teilzeitbeschäftigte. Signifikate Unterschiede zwischen den Geschlechtern gebe es hingegen kaum: Männer und Frauen sind gleichermaßen zufrieden.

Sie haben auch wenig zu befürchten, die weiblichen und männlichen Arbeitskräfte in Österreich. Lediglich 13 Prozent machen sich Sorgen um ihren aktuellen Arbeitsplatz. Unter ihnen sind mehr Jüngere als Ältere. Erfahrung dürfte diesbezüglich eine große Rolle spielen, denn: Je jünger die Mitarbeitenden sind, desto größer sei ihre Sorge. Diese nimmt direkt proportional mit der Höhe des Haushaltseinkommens ab.

Sicherer Arbeitsplatz „extrem wichtig“

Zurückzuführen sei die weiterhin hohe Wechselbereitschaft mit rund 43 Prozent auf den demografischen Wandel, Fachkräftemangel und ein solides Sozialsystem, sagen die Studienautoren. So bleibe die Sorge vor dem Arbeitsplatzverlust bei vielen Beschäftigten sehr gering und die Wechselbereitschaft hoch. Doch der Höchstwert – 52 Prozent – von 2023 liegt in weiter Ferne. „Österreichische Beschäftigte haben wenig Angst vor der Zukunft, wenn es um ihren Arbeitsplatz geht“, sagt Sandra Bascha, Kommunikationsleiterin bei XING. „Andererseits ist ihnen ein langfristig sicherer Arbeitsplatz extrem wichtig.“

So auch das hohe Gehalt. Für 68 Prozent sei es der wichtigste Indikator, um einen neuen Job zu wählen. Gefolgt wird dieses Merkmal von der Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz. Darauf achten 65 Prozent. Über die Hälfte achtet darauf, einen attraktiven, gut erreichbaren Standort zu haben. Und 57 Prozent wollen ihre Arbeitszeit flexibel einteilen können.

Wunsch nach guter Führung und sinnerfüllendem Job

Ebenfalls mehr als die Hälfte gab an, auf Kriterien wie gutes Führungsverhalten und einen sinnerfüllenden Job bei einem Jobwechsel zu achten. Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers wurden die Faktoren Diversität, Gewerkschaftszugehörigkeit und Geschäftswagen am seltensten genannt.

Was ist es also, das Firmen attraktiv macht? Vor allem Frauen mit höherem Schulabschluss ziehen Unternehmen erst dann in die engere Auswahl, wenn eine flexible Arbeitszeitgestaltung ermöglicht wird. Dazu gehöre auch die 4-Tage-Woche bei gleicher Wochenarbeitszeit. Insgesamt würde sich die Hälfte der Befragten daran erfreuen.

Job-Sharing wünschen sich indes nur fünf Prozent der heimischen Arbeitnehmenden, eine Workation einlegen und somit von einem Urlaubsort aus zu arbeiten, wollen rund zehn Prozent. (ere)

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