Protest

Lueger-Platz: Aktivisten überklebten Straßenschilder

Das Lueger-Denkmal in Wien (hier ein Archivbild) am Karl Lueger Platz.
Das Lueger-Denkmal in Wien (hier ein Archivbild) am Karl Lueger Platz.Clemens Fabry
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Straßenschild beim Lueger-Denkmal wurde mit der Aufschrift „Platz der gescheiterten Erinnerungskultur“ übermalen.

Aktivisten haben Straßenschilder am Dr.-Karl-Lueger-Platz in Wien in der Nacht auf den 27. Jänner mit der Aufschrift „Platz der gescheiterten Erinnerungskultur“ überklebt. Die Aufmachung erinnert mit blauer Farbe und weißer Schrift an echte Straßenschilder. Wer dafür verantwortlich ist, sei laut Polizei unklar, berichtete der „Kurier“. Da die Sticker aber rückstandslos entfernt werden könnten, handle es sich nicht um Sachbeschädigung.

Um die Aktion rechtlich zu beurteilen, sei ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Wien geschickt worden, so eine Polizeisprecherin. Die MA 7, die Kulturabteilung der Stadt Wien, sieht das gegenüber der Tageszeitung anders. Man wisse nicht, ob die Substanz des Denkmals beschädigt werde, wenn man es reinigt. Vorerst bleiben die Aufkleber auf den Straßenschildern als auch dem Karl-Lueger-Denkmal picken. Die Statue wurde auch erneut beschmiert – allerdings nicht in derselben Nacht.

Der Platz samt Denkmal sorgt seit Jahren immer wieder für Aufregung, erinnert er doch an den wegen seines Antisemitismus umstrittenen Wiener Bürgermeister Karl Lueger (1844-1910). Die Stadt Wien kündigte im Vorjahr an, das Denkmal um 3,5 Grad zu kippen, um es künstlerisch zu kontextualisieren. Die Umsetzung ist für heuer geplant. Ab dem zweiten Quartal werde man sich mit den Ausschreibungen befassen, hieß es aus dem Büro von Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). (APA)

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