Südostasien

U-Boote, Kampfjets, Marschflugkörper: Rüstungsfeuerwerk auf den Philippinen gegen China

Philippinische Marineinfanteristen bei einer Übung mit Australiern, August 2023.
Philippinische Marineinfanteristen bei einer Übung mit Australiern, August 2023.APA / AFP / Ted Aljibe
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Der große Inselstaat steht erstmals vor dem Kauf von Unterseebooten. Sie und andere Großwaffen stellt man Pekings expansiven Machtansprüchen in der Region entgegen.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen und Territorialkonflikte im Südchinesischen Meer wegen rücksichtsloser Gebietsansprüche Chinas haben die Philippinen eine neue Phase der Aufrüstung eingeleitet: Präsident Ferdinand Marcos Jr., im Amt seit 2022, erklärte dieser Tage den Beginn von „Horizon 3“, das ist der dritte Teil eines Programms zur militärischen Neuorganisation und Materialbeschaffung, das 2013 mit Horizon 1 begonnen hat und sich zunehmend auf Möglichkeiten zur Machtprojektion abseits des Festlands des Inselstaates in den umliegenden Gewässern inklusive der Ausschließlichen Wirtschaftszone konzentriert — mit Schwerpunkt auf die Marine.

Commodore Roy Trinidad, der Sprecher der Flotte für die Westliche Philippinensee und zeitweiliger Vizechef der Marine, sagte am Donnerstag, dass es nun stärker um die äußere Verteidigung als um die innere Sicherheit gehe. „Wir sind jetzt vielleicht keine große Marine, aber wir werden dann eine haben, die auf unsere Hoheitsrechte und die Souveränitat aufpassen kann.“

Der Begriff Westliche Philippinensee ist eine Neuschöpfung und tauchte wohl erstmals 2011 auf. Er bezeichnet im Prinzip den reklamierten Anteil der Philippinen am Südchinesischen Meer und wurde kartografisch-politisch als Symbol gegen Chinas überlappende Hoheitsansprüche gewählt, die rein auf dünnen historischen Argumenten beruhen und fast das ganze Südchinesische Meer zulasten aller anderen Anlieger umfassen. Der Internationale Schiedshof in Den Haag hat das im Jahr 2016 auf eine Klage Manilas hin für rechtswidrig erklärt, doch ignoriert Peking den Spruch wenig überraschend.

Der Anspruch Chinas im Südchinesischen Meer ist rot markiert. Das Kürzel UNCLOS steht für die UN-Seerechtskonvention. Die Überschneidungen von Ansprüchen der anderen Länder untereinander sind hier der Einfachheit halber nicht abgebildet, sie sind nicht das Hauptproblem.
Der Anspruch Chinas im Südchinesischen Meer ist rot markiert. Das Kürzel UNCLOS steht für die UN-Seerechtskonvention. Die Überschneidungen von Ansprüchen der anderen Länder untereinander sind hier der Einfachheit halber nicht abgebildet, sie sind nicht das Hauptproblem.Goran tek-en; CC BY-SA 3.0

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