Fußballprofi in Italien

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Die Tribünen des Fußballstadions Giuseppe Sinigaglia gleichen einem Idyll. Doch Como 1907 will unbedingt in den Wirbel der italienischen Serie A zurück.
Die Tribünen des Fußballstadions Giuseppe Sinigaglia gleichen einem Idyll. Doch Como 1907 will unbedingt in den Wirbel der italienischen Serie A zurück.Getty Images
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Für Matthias Braunöder erfüllt sich bei Como 1907 vorerst ein Traum. Der Fußballklub aus der Lombardei spielt um den Serie-A-Aufstieg, mit Cesc Fàbregas ist ein ehemaliger Weltstar sein Trainer.

Als vor ein paar Wochen das Handy klingelte, hatte sich Matthias Braunöder noch über die ausländische Nummer gewundert. Der Burgenländer, 21, hob ab und war sprachlos. Cesc Fàbregas war „am anderen Ende der Leitung“, erzählte, dass er nur Gutes über ihn gehört habe und wollte den Mittelfeldspieler vom Wechsel zu Como 1907 überzeugen. Die Serie B mag ein härteres Brot sein als die österreichische Bundesliga, doch wenn einer die Wahl hat zwischen Austria, Verteilerkreis und Como, Lombardei, Calcio und ja, einem Hauch Dolce Vita, dann fällt die Entscheidung weder schwer noch langsam. Braunöders Berater, es ist Ex-Bayern-Star Christian Nerlinger, hatte den Kontakt hergestellt. Als er nachfragte, wie das Gespräch war, gab Braunöder flott zu Protokoll: „Ich habe Ja gesagt.“

Damit war Braunöders violette Ära abgehakt. Wieder verließ ein zukunftsreiches Talent den Verein. Im Gegensatz zu manch anderen ist er bis Saisonende ausgeliehen. Doch überzeugt er in der Lombardei, wurde vorsichtshalber eine Kaufoption verankert. Dass sie sich nur auf 1,5 Millionen Euro belaufen soll, stößt in der Fanszene ebenso auf Unbehagen wie in der fachkundigen Szene auf Unverständnis. Zu billig, so der Tenor.

Braunöder, der seine Karriere als Sechsjähriger beim SV Sigleß startete, die Austria-Akademie durchlief, in die Kampfmannschaft aufstieg und trotz großer Erwartungen im vergangenen Herbst unter Trainer Michael Wimmer keine 800 Minuten gespielt hat, kann das nur recht sein. Beim 1:0 gegen Ternana wurde er am Samstag eingewechselt. Como ist nun Tabellendritter.

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