Verirrter Vogel

Doch kein chinesischer Spion: Indien lässt angebliche „Agenten-Taube“ wieder frei

Indische Soldaten bei einer Parade. Die Beziehungen zu den Nachbarn China und Pakistan sind von Spannungen überschattet.
Indische Soldaten bei einer Parade. Die Beziehungen zu den Nachbarn China und Pakistan sind von Spannungen überschattet.APA / AFP / Money Sharma
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Indische Behörden vermuteten zunächst, die Taube mit Schriftzeichen auf den Flügeln könnte geheime Botschaften für den Rivalen China transportieren.

Eine Taube ist wegen Verdachts auf „Spionage“ für China acht Monate lang in Indien festgehalten worden. Inzwischen sei sie freigekommen, berichteten indische Medien wie „The Indian Express“ unter Berufung auf örtliche Behörden. Die Polizei habe den Vogel mit zwei Ringen am Bein im vergangenen Mai nahe der Küste des indischen Finanzzentrums Mumbai eingefangen. Die Polizei habe Schriftzeichen auf den Flügeln entdeckt und vermutet, es handle sich um chinesische Zeichen.

Die Taube sei in einem Tierkrankenhaus in einem Einzelkäfig untergebracht worden. Anschließend hätten Untersuchungen der Polizei ergeben, dass es sich nicht um einen Spionagevogel, sondern um eine verirrte Renntaube aus Taiwan handelte. Solche Tiere können ihren Besitzern bei Turnieren viel Preisgeld einbringen. Trotzdem habe der Vogel noch Monate weiter im Käfig bleiben müssen – weil er schlicht vergessen worden sei, hieß es. Erst als die Tierklinik und die Tierrechtsorganisation PETA kürzlich auf den Fall aufmerksam machten, bewilligte die Polizei seine Freilassung diese Woche.

Es ist nicht das erste Mal, dass indische Sicherheitskräfte Vögel eingefangen haben. Im Jahr 2020 beispielsweise traf es eine rosa angemalte Taube mit einem Ring mit Zahlen am Bein. Auch sie stellte sich später als Renntaube heraus – damals aus Pakistan. Die Beziehungen Indiens zu Pakistan als auch zu China sind angespannt. An den Grenzen stehen Soldaten.

(APA/dpa)

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