Psychologie

Schulangst sorgt für schlechtere Noten im Zeugnis

Jugendliche mit Migrationserfahrung haben im Schnitt schlechtere Noten als der Rest der Klasse.
Jugendliche mit Migrationserfahrung haben im Schnitt schlechtere Noten als der Rest der Klasse.Ute Grabowsky / Getty Images
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Es braucht vielleicht weniger als gedacht, um Kindern mit Migrationsbiografie zu besseren schulischen Leistungen zu verhelfen.

Rund ein Drittel der österreichischen Schülerinnen und Schüler hat sie seit Freitag Schwarz auf Weiß, die Leistungen des ersten Semesters. Der Rest muss auf das Zwischenzeugnis noch ein wenig warten. Aber erinnert man sich an die jüngsten Pisa-Ergebnisse, so ist es quer durchs Land vor allem das Fach Mathematik, das Sorgenfalten auf der Stirn beschert. Insgesamt gelten 16 Prozent der Jugendlichen Österreichs als Risikoschülerinnen und -schüler. Seit Jahren ist bekannt, dass besonders jene mit Migrationsbiografie schlechtere Leistungen haben.

Weil den Psychologinnen Dagmar Strohmeier und Petra Wagner von der Fachhochschule Oberösterreich gängige Erklärungen dafür, wie ein fordernder sozioökonomischer Hintergrund oder fehlende Sprachkenntnisse, nicht genügten, gingen sie dem sogenannten Immigrant-Achievement-Gap in einer groß angelegten Studie nach (Journal of Applied Developmental Psychology).

Eltern verlangen mehr

Dazu schauten sie sich die Situation von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I (das sind die fünfte bis achte Schulstufe) genauer an und analysierten, welche Faktoren aus (entwicklungs-)psychologischer Perspektive die Diskrepanz erklären können. Insgesamt befragten sie 1155 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen elf und 14 Jahren aus dreizehn oberösterreichischen Gymnasien und Mittelschulen zu ihrer eigenen Wahrnehmung. Es zeigte sich, dass die Leistungslücke in allen vier Jahrgängen gleichermaßen zu finden ist und Kinder mit familiärer Migrationserfahrung – selbst eingewandert bzw. beide Elternteile im Ausland geboren – durchwegs schlechtere Noten als jene ohne erbrachten. Um herauszufinden, woran das liegt, wandten die Forscherinnen ein statistisches Modell an, das die individuelle, familiäre sowie schulische Ebene miteinander verschränkt berücksichtigt.

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