Tennis

Ostapenko siegt in Linz: Erster Aufschlag in eine neue Ära

Jelena Ostapenko krönte sich zur ersten Siegerin des Linzer Turniers seit der Aufwertung auf ein WTA-500-Event.
Jelena Ostapenko krönte sich zur ersten Siegerin des Linzer Turniers seit der Aufwertung auf ein WTA-500-Event. APA / APA / Barbara Gindl
  • Drucken

Das WTA-500-Turnier in Linz jubelt mit Jelena Ostapenko und erstrahlt nach dem Upgrade in einem anderen Licht. Über Chancen und Hürden.

Mit einem Sieg von Jelena Ostapenko sind die Upper Austria Ladies Linz Sonntagnachmittag zu Ende gegangen. Die topgesetzte Lettin bezwang im Finale ihre russische Herausforderin Ekaterina Alexandrova nach 70 Minuten Spielzeit mit 6:2, 6:3. Ostapenko darf sich über ein Preisgeld von 123.480 Euro und 500 Weltranglistenpunkte freuen, die sie als Elfte des Rankings wieder näher an die Top 10 heranführen.

Die 26-Jährige aus Riga hat in Linz einen wahren Kraftakt vollbracht, hatte sie doch noch exakt sieben Tage vor dem Finale das Doppel-Endspiel bei den Australian Open bestritten und verloren. Weder Jetlag (zehn Stunden Zeitunterschied) noch der Wechsel vom australischen Sommer in den österreichischen Winter konnten Ostapenko aber am Gewinn ihres achten Karrieretitels hindern. Vor fünf Jahren war sie schon einmal im Linz-Finale gestanden, unterlag dort aber der US-Amerikanerin Coco Gauff. „Ich liebe dieses Turiner, aber ich hatte noch eine offene Rechnung“, berichtete Ostapenko.

»Es war nicht einfach, direkt von Australien hierher zu kommen. Aber es hat sich gelohnt.«

Siegerin Jelena Ostapenko

An den letzten drei Tagen war das Turnier im Design Center ausverkauft gewesen, auch der VIP-Klub erfreute sich großen Andrangs. Einen zusätzlichen Glamour-Faktor brachte am Finalwochenende Stargast Ana Ivanovic, ehemalige Nummer eins der Welt und zweifache Linz-Siegerin (2008, 2019). Die Serbin erfüllte die zahlreichen Autogrammwünsche der Fans und sinnierte mit Turnierbotschafterin Barbara Schett-Eagle über das Leben damals wie heute.

Linz auf Stufe mit Wien

Schett-Eagle übrigens war wie Ostapenko direkt von Australien nach Linz gereist. Sie begleitet das Turnier in Oberösterreichs Landeshauptstadt seit vielen Jahren als Botschafterin und lobte die jüngste Entwicklung. „2024 war ein voller Erfolg, darauf kann man aufbauen. Jetzt geht es auch darum, dass alle Spielerinnen auf der Tour realisieren, dass Linz ein WTA-500-Turnier ist“, erklärte die Tirolerin nach der Premiere in der nächsthöheren Turnierkategorie der WTA. Linz steht nun auf einer Stufe mit Wien, das im Oktober traditionell das ATP-500-Turnier austrägt.

Alexandrova hatte im Finale zu wenig entgegenzusetzen.
Alexandrova hatte im Finale zu wenig entgegenzusetzen. APA / APA / Barbara Gindl

Das sechs Millionen Dollar schwere Investment für die WTA-500-Lizenz verlangt weiteres Wachstum. Turnierdirektorin Sandra Reichel hofft in Zukunft nicht nur auf größere finanzielle Zugeständnisse der aktuellen Partner, sondern auch auf neue Sponsoren, bevorzugt aus dem Ausland. Schließlich wurde das Produkt schon dieses Jahr in 160 Länder übertragen, lieferte eine völlig neue Dimension der Reichweite. Geschätzte 1,38 Milliarden Haushalte wurden erreicht. Erste Gespräche mit potenziellen Partnern seien vielversprechend verlaufen, es müsse aber weiter viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, so Reichel zur „Presse“.

Die Krux mit dem Termin

Der Matchball des Endspiels war zugleich der Startschuss für das Turnier 2025. Selbstredend wird an weiteren Verbesserungen gearbeitet, auch für Turnierdirektorinnen wäre Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt. Potenzial schlummert im Turnierkalender.

Die Woche unmittelbar nach den Australian Open am Ende der Welt erscheint nicht optimal. Reichel möchte auch hier den Austausch suchen, mit Spielerinnen und Managern reden. Lieber würde man in die zweite Februar-Woche rutschen und in Kauf nehmen, in direkte Konkurrenz mit dem WTA-500-Turnier in Abu Dhabi zu gehen„ Aber ich glaube, dass eine Woche Pause zwischen Melbourne und Linz gut wäre.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.