Morgenglosse

Neidgesellschaft im Lehrerzimmer

Im Lehrerzimmer.
Im Lehrerzimmer.Unbekannt
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Mit Quereinsteigern und Lehramtsreform ist das Drama unter den Lehrkräften perfekt. Wen wundert es: Sonderbehandlungen machen Sonderprobleme.

Wer die Bildungslandschaft kennt, weiß, dass völlige Zufriedenheit auf allen Seiten quasi unerreichbar ist. Selbst dort, wo man für Entlastung sorgt, poppen allerhand Befindlichkeiten auf, aktuell etwa in den immer spärlicher besetzten Lehrerzimmern.

Denn seit diesem Schuljahr stehen sich dort immer öfter neu angeworbene Quereinsteiger, die ihre akademische und berufliche Laufbahn bisher in anderen Branchen verfolgt haben, und altgediente Vollblut-Pädagogen gegenüber. Das löst erwartbare Neidgefühle aus. Und auch jene, die bisher mit Sondervertrag beschäftigt waren, fürchten sich vor Benachteiligung. Denn die neuen Lehrer lockt man mit gutem Geld in die Schulen.

Auch die bald verkürzte Studiendauer fördert Kränkungen zutage. Die Lehrergewerkschaft will, dass all jene Unglücklichen, die in der kurzen Periode zwischen der Verlängerung der Studiendauer (2017/18) unter Schwarz-Blau und der nunmehrigen türkis-grünen Verkürzung ihr Studium absolviert haben, finanziell entschädigt werden. Das Ansinnen ist verständlich. Diese Kohorte muss den Zickzack-Kurs der Bildungspolitik, die den Lehrermangel mit verursacht hat, ausbaden. Ein Gefühl, das man als Lehrer aber ohnehin kennt. Aus der Entschädigungs-Forderung wird recht wahrscheinlich nichts. Denn die ÖVP biegt langsam aber sicher auf einen strikteren Budgetpfad ab. Der Geldregen der Corona-Jahre ist vorbei. Nicht, dass die Jung-Pädagogen trotz ihres Einsatzes in der Pandemie etwas davon gehabt hätten.

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