Hürden

Ukrainische Miss Japan gibt nach Affäre ihre Krone ab

Karolina Shiino
Karolina ShiinoReuters (MISS JAPAN ASSOCIATION)
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Große Gefühle sind in Japan kein Thema der Öffentlichkeit, über diesen moralischen Stolperstein fiel nun auch die ohnehin schon umstrittene Miss Japan.

Karolina Shiino, die in der Ukraine geborene Gewinnerin des Miss Japan-Wettbewerbs, hat ihren Titel aufgegeben, teilte die Organisatorin des Wettbewerbs am Montag mit. Wie die „Japan Times“ berichtet, waren Berichte über eine Affäre mit einem verheirateten Mann Auslöser für ihre Entscheidung. Es ist das erste Mal, dass eine Miss-Japan-Gewinnerin auf ihren Titel verzichtet. Der Veranstalter teilte mit, dass die Stelle für dieses Jahr unbesetzt bleibt.

Die japanische Wochenzeitung „Shukan Bunshun“ berichtete letzten Mittwoch, dass die 26-jährige Shiino mit einem verheirateten Arzt liiert sei. Diese Meldung wurde anfangs dementiert. Ihre Agentur Free Wave gab am Montag dann aber eine Erklärung ab: Der besagte Arzt habe sich zunächst als Single ausgegeben, Shiino habe die Beziehung jedoch fortgesetzt, selbst nachdem sie erfahren hatte, dass er verheiratet sei. Die Agentur hat Shiinos Angebot angenommen, ihren Vertrag mit ihr zu kündigen.

Shiino veröffentlichte am Montag eine Nachricht auf Instagram, in der es hieß, sie sei „wegen Verwirrung und Angst nicht in der Lage gewesen, die Wahrheit zu sagen“.

Karolina Shiino, die als Tochter ukrainischer Eltern geboren wurde, zog im Alter von fünf Jahren nach Japan, nachdem sich ihre Eltern scheiden ließen und ihre Mutter einen Japaner geheiratet hatte, dessen Nachnamen sie jetzt trägt. Im September gab sie in einem Instagram-Post bekannt, dass sie eingebürgerte Staatsbürgerin geworden sei.

Shiino wurde am 22. Januar zur Miss Japan gekrönt und entfachte damit eine Debatte darüber, was es bedeutet, Japanerin zu sein. Während der Zeremonie sagte sie unter Tränen, dass sie dankbar sei, endlich als Japanerin akzeptiert zu werden. (sh)

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