Nachruf

Er liebte seine Bar: US-Countrysänger Toby Keith ist tot

Toby Keith bei einer Live-Show 2014 (Archivbild).
Toby Keith bei einer Live-Show 2014 (Archivbild).Reuters / Robert Galbraith
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Toby Keith, bekannt für Hits wie „Made In America“ oder „Beer For My Horses“, ist 62-jährig an Magenkrebs gestorben.

Er rechnete sich selbst den Demokraten zu, unterstützte aber den Kriegskurs von George W. Bush, er sang ein Duett mit dem als Linker geltenden Willie Nelson („Beer For My Horses“), trat aber auch bei der Amtseinführung von Trump 2017 auf: Der Countrymusiker Toby Keith war – wie viele seines Genres – politisch schwer einzuordnen. Wenn er wirklich patriotisch wurde, zum Beispiel in „Courtesy of the Red, White and Blue“, einem Lied über 9/11, konnte er jedenfalls ziemlich auftragen. Dann vermissten wohl auch manche seiner Fans den leichten, sanft larmoyanten Ton von Songs wie „I Love This Bar“, der Liebeserklärung an ein Lokal in der tiefsten Provinz.

Er selbst, geboren 1961 in Clinton, Oklahoma, kam im Gasthaus seiner Großmutter erstmals mit Country-Musik in Berührung. Doch er arbeitete erst in der Ölindustrie, bevor er nach Nashville zog, um sich ab 1993 hauptberuflich der Musik zu widmen. Er hatte zahlreiche Hits wie „How Do You Like Me Now?!“, „Should‘ve Been a Cowboy“, „Who‘s Your Daddy?“, „Made in America“ oder eben „Beer for My Horses“, er spielte auch im gleichnamigen Film mit. 20 Mal war er an der Spitze der Billboard-Country-Charts, er verkaufte weltweit etwa 40 Millionen Tonträger.

„Don‘t let the old man in“

2018 traf Keith bei einem Charity-Golfturnier den damals 88-jährigen Clint Eastwood. Auf die Frage, warum er so jung wirke, antwortete dieser: „Ich lasse den alten Mann nicht herein.“ Das inspirierte Toby Keith zum Song „Don‘t Let The Old Man In“, in dem es auch heißt: „I knew all of my life that someday it would end“. Dieses Lied werden jetzt wohl viele Freunde seiner Musik hören: Toby Keith ist am Montag (Ortszeit) im Kreise seiner Familie friedlich verstorben. Er wurde 62 Jahre alt.

Keith hatte 2022 öffentlich gemacht, dass er an Magenkrebs erkrankt und nach einer Operation mit Chemotherapie und Bestrahlung in Behandlung sei. „Krebs ist eine Achterbahnfahrt“, sagte er kürzlich einem Radiosender in Oklahoma. Seine Familie und sein Glaube würden ihm helfen, die Behandlung und die Krankheit durchzustehen. Er selbst unterstützte eine Stiftung für krebskranke Kinder. Er habe den Kampf gegen Krebs mit Anmut und Courage geführt, heißt es auf seiner Internet-Seite. Im Dezember hatte er noch einige Konzerte in Las Vegas gegeben. (tk/ag.)

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