Pizzicato

Staatsoperette und Königsdrama

Are you lonesome tonight? Priscilla Presley und Richard Lugner, cheek to cheek.
Are you lonesome tonight? Priscilla Presley und Richard Lugner, cheek to cheek.Reuters / Leonhard Foeger
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Do you wanna dance? Richard Lugner und Priscilla Presley, die Queen des Rock‘n Roll, üben bei „Love Me Tender“ den Lamourhatscher.

Es ist nicht mehr als ein heiteres Vor- und Lustspiel, der Prolog zur Staatsoperette: Richard Lugner und sein Stargast. Wäre es dem notorischen Betreiber eines Einkaufszentrums in Gürtel-Nähe gelungen, Taylor Swift zum Opernball nach Wien zu lotsen, die Staatsoper wäre unter der Belagerung der „Swifties“ womöglich eingestürzt. Oder der Ball hätte wegen „Swiftmania“ aus Sicherheitsgründen gleich ganz abgesagt werden müssen.

Die Gefahr besteht bei Priscilla Presley nicht. Die Hoch-Zeit der Presley-Witwe ist 50 Jahre vorbei. Seither zehrt sie vom Ruhm des King. Demnach wäre sie immer noch eine Queen. In der Lugner-Loge könnte sich ein Monolog entspinnen: „Liebe Godzilla, ich war ja ein Fan von Gus Backus und Bill Ramsey. Und von Peter Kraus. Dein Elvis war mir zu wild. Do you wanna dance? Vielleicht spielen sie ,something slow‘, einen Lamourhatscher, so was wie ,Love Me Tender‘. Only for you.“ Und flötet: „Are you lonesome tonight?“

Im Königsdrama in London, bei den „real royals“, herrscht dagegen die Devise „Always on my mind“. Oder angesichts interner Animositäten „Suspicious Minds“. Dass Harry, der verlorene Sohn, zurückgekehrt ist, um sich auszusöhnen, entlockt dem Boulevard Jubelarien: „Pa, I’m here for you.“ Da trieft das Schmalz aus der ­Elvis-Tolle – und der Schmelz seiner Stimme.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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