Niami Sarikhani bekam mehrere Tage gar keine Eisbären vor die Kamera auf seiner Expedition - und dann fand er dieses junge Männchen auf einem kleinen Eisberg.
Wildlife Photographer of the Year

Eisbär schläft auf Eisberg: Das beliebteste Naturbild des Jahres

Das Museum für Naturgeschichte in London ließ über 25 Naturfotografien abstimmen. Die Auszeichnung „Wildlife Photographer of the Year“ in der Kategorie „People‘s Choice“ geht an Niami Sarikhani für ihr Bild eines scheinbar schlafenden Eisbären. „Die Presse“ zeigt die fünf besten Bilder.

Fünf großartige Momente, für die Naturfotografen oft stunden- oder gar tagelang ausharrten. Der vom Natural History Museum in London veranstaltete Fotobewerb „Wildlife Photographer of the Year“ nominierte 25 Fotografinnen und Fotografen für den „People‘s Choice Award“. Das Bild eines scheinbar einschlafenden Eisbären auf einem kleinen Eisberg mit dem Titel „Ice Bed“ trug den Sieg davon.

Das Museum schreibt in einer Aussendung von einer Rekordzahl an abgegebenen Stimmen. 75.000 Naturfotografen und Fotografiefans aus der ganzen Welt hätten abgestimmt - und kürten Nima Sarikhani zum diesjährigen Gewinner. Der Direktor des Museums, Douglas Gurr, wird in einer Aussendung zitiert: „Nimas atemberaubendes und ergreifendes Bild lässt uns die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Planeten erkennen. Sein zum Nachdenken anregendes Bild erinnert uns eindringlich an die untrennbare Verbindung zwischen einem Tier und seinem Lebensraum und dient als visuelle Darstellung der schädlichen Auswirkungen von Klimaerwärmung und Verlust des Lebensraums“.

Der siegreiche Fotograf Sarikhani fühle sich „sehr geehrt“, dass er den „prestigeträchtigsten Wettbewerb für Wildtierfotografie“ gewonnen habe. „Die Presse“ zeigt Ihnen hier das Siegerbild und vier weitere Finalisten, die vom Natural History Museum als „Highly Commended“ („sehr lobenswert/empfohlen“) ausgezeichnet wurden.

„Ice Bed“ („Eisbett“)
„Ice Bed“ („Eisbett“)Niami Sarikhani / Wildlife Photographer of the Year

Das Bild „Ice Bed“ des britischen Fotografen Nima Sarikhani zeigt einen Eisbären, der auf einem kleinen Eisberg vor der norwegischen Inselgruppe Svalbard zu schlafen scheint. Sarikhani war mit dem Expeditionsschiff „Nima“ drei Tage lang vergeblich auf der Suche nach Eisbären im dichten Nebel. Auf südlicherem Kurs wurde man dann doch ncoh fündig. Das Expeditionsteam traf auf ein jüngeres und ein älteres Männchen. „Kurz vor Mitternacht kletterte das junge Männchen auf einen kleinen Eisberg und schuf sich mit seinen kräftigen Pfoten ein Bett, bevor es in den Schlaf fiel“, berichtet der Fotograf laut Presseaussendung des Natural History Museums in London.

„Shared Parenting“ („Gemeinsame Elternschaft“)
„Shared Parenting“ („Gemeinsame Elternschaft“)Mark Boyd / Wildlife Photographer of the Year

Ein Löwinnenpaar kümmert sich hingebungsvoll um eines der fünf Jungen des Rudels in der Maasai Mara in Kenia. Am frühen Morgen beobachtete Fotograf Mark Boyd, wie diese Löwinnen eines ihrer fünf Jungen in ihrem Revier pflegten. „Am Abend zuvor waren sie zur Jagd aufgebrochen und hatten die Jungen über Nacht im dichten Gebüsch versteckt. Als sie von ihrer erfolglosen Mission zurückkehrten, riefen sie die Welpen auf das offene Grasland hinaus. Die Weibchen ziehen die Jungen der jeweils anderen wie ihre eigenen auf und teilen sich die Erziehungsaufgaben“, wird die Entstehungsgeschichte dieses Bilds beschrieben.

„Starling Murmuration“ („Star-Murmurationen“)
„Starling Murmuration“ („Star-Murmurationen“)Daniel Dencescu / Wildlife Photographer of the Year

Dieses Bild des deutsch-rumänischen Fotografen Daniel Dencescu zeigt eine hypnotisierende Masse von Staren, die sich auf dem Weg zu ihren Schlafplätzen über der italienischen Hauptstadt Stadt Rom zu einem riesigen „Vogel“ zusammenfinden. Der Fotograf war den Angaben des Londoner Museums zufolge „fasziniert von den Bewegungen der Stare, die am Himmel kolossale organische Formen bildeten. Jeden Tag, wenn sie von der Futtersuche zurückkehrten, versammelten sie sich in großer Zahl und führten auf dem Rückflug zu ihren Gemeinschaftsschlafplätzen faszinierende Flugvorführungen auf, die als Murmurationen bekannt sind.“ Auf der Suche nach den besten Schlafplätzen, um das Spektakel einzufangen, verfolgte Dencescu die Stare stundenlang durch die Stadt und die Vororte von Rom. An einem wolkenlosen Wintertag gelang ihm schließlich dieses Bild.

„Aurora Jellies“ („Nordlicht-Quallen“)
„Aurora Jellies“ („Nordlicht-Quallen“)Audun Rikardsen / Wildlife Photographer of the Year

Audun Rikardsen ist ein einzigartiges Bild außerhalb von Tromsø in Nordnorwegen gelungen. Der Fotograf hat seine Ausrüstung in einem selbstgebauten wasserdichten Gehäuse untergebracht und Einzelbelichtung sowie sein eigenes System zur Einstellung von Fokus und Blende während der Belichtung verwendet. So konnte er die Reflexion der Farben des Himmels auf der Wasseroberfläche einfangen und gleichzeitig die Quallen mit Blitzen beleuchten. Mondquallen kommen in allen Ozeanen vor und sind leicht an ihren vier Ringen zu erkennen, bei denen es sich in Wirklichkeit um ihre Genitalien handelt.

„The Happy Turtle“ („Die glückliche Schildkröte“)
„The Happy Turtle“ („Die glückliche Schildkröte“)Tzahi Finkelstein / Wildlife Photographer of the Year

Tzahi Finkelstein gelang dieses Bild einer „glücklichen Schildkröte“. Die Balkan-Sumpfschildkröte lebt im israelischen Jezreel-Tal in friedlicher Koexistenz mit einer Gebänderten Prachtlibelle. Der Fotograf versteckte sich und fotografierte Ufervögel, als er schließlich die Balkanschildkröte entdeckte, die im seichten Wasser spazieren ging. Die Libelle landete unerwartet auf der Nase der Schildkröte, aber anstatt das Insekt zu schnappen, schien die Schildkröte Freude an der Interaktion zu haben, beschreibt das Londoner Museum of Natural History die Entstehungsgeschichte des Bildes.

>> Zur Seite des „People‘s Choice Award“ des Natural History Museums

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.