Automobilindustrie

Tesla nimmt deutsche Produktion wieder auf

Der US-Elektroautobauer Tesla fährt seine deutsche Produktion am Montag wieder hoch.
Der US-Elektroautobauer Tesla fährt seine deutsche Produktion am Montag wieder hoch. APA / AFP / Patrick Pleul
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Fehlende Bauteile sorgten in Grünheide für eine Zwangspause. Doch das ist nicht das einzige Problem am Standort – die Wahl des Betriebsrates ist auch eines.

Der US-Elektroautobauer Tesla will seine deutsche Produktion in Grünheide bei Berlin nach einer Zwangspause wegen fehlender Teile am Montag wieder aufnehmen. Das Unternehmen hatte die Fertigung am 29. Jänner wegen der Angriffe der jemenitischen ­Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer ruhen lassen. Weil Bauteile fehlten, verschoben sich die Transportwege. Doch nicht alles stand still: Tesla produzierte nach eigenen Angaben weiter, wo es möglich war, nahm Wartungen und Reparaturen vor und schulte Mitarbeiter. Alle notwendigen Produktionsteile seien laut Tesla nun aber wieder ausreichend vorhanden.

IG Metall gegen Wahlvorstand

Unterdessen versucht die deutsche IG Metall die für März anstehende Betriebsratswahl am Standort Grünheide zu stoppen und hat deshalb beim Arbeitsgericht Frankfurt einen Antrag auf einstweilige Verfügung eingereicht. Die Gewerkschaft sieht die Chancengleichheit bei der Aufstellung von Kandidaten in Gefahr. Nach der Betriebspause und der Rückkehr an ihre Arbeitsplätze hätten die Beschäftigten nur bis Donnerstag Zeit, um einen Wahlvorschlag zu erstellen, Kandidaten zu gewinnen und Unterschriften zu sammeln. Die Betriebsratswahl ist vom 18. bis zum 20. März geplant.

Das Unternehmen äußerte sich bisher nicht zur Kritik der IG Metall. Der Wahlvorstand, der für die Vorbereitung und Umsetzung der Betriebsratswahl zuständig ist, zeigte sich überrascht von den Vorwürfen und wies zurück, gegen die Grundsätze einer fairen und demokratischen Wahl zu verstoßen. „Wir gehen davon aus, dass das Arbeitsgericht unsere Planungen als rechtlich korrekt einstuft. Deshalb führen wir die Wahl wie im Wahlausschreiben geplant durch – es sei denn, eine gerichtliche Entscheidung macht eine Planänderung notwendig“, hieß es seitens des Wahlvorstandes.

Es ist die zweite Betriebsratswahl bei Tesla in Grünheide. Eine Neuwahl ist nach zwei Jahren notwendig, wenn sich die Belegschaft verdoppelt. Im Fall von Tesla habe sie sich verfünffacht, wie es heißt.

Preise sinken vorübergehend

In den USA wiederum beschäftigen Tesla ganz andere Dinge. Dort hat das Unternehmen angekündigt, seine Preise für einige Model-Y-Autos vorübergehend bis zum 29. Februar um rund zwei Prozent zu senken. Betroffen ist das Model Y mit Heckantrieb und das Model Y Long Range. Ab 1. März sollen die Preise für diese beiden Fahrzeuge dann wieder um 1000 Dollar oder mehr steigen. Schon 2023 hatte das Unternehmen seine Preise gesenkt. So kostet das beliebteste Model Y in den USA bereits rund 26 Prozent weniger als zuvor.

Im vierten Quartal 2023 konnte Tesla seinen Umsatz nur noch um drei Prozent auf rund 25 Mrd. Dollar steigern, das ist das geringste Wachstum seit mehr als drei Jahren. Im Schlussquartal musste das Unternehmen auch seinen Rang als weltgrößter E-Autohersteller an die chinesische BYD abtreten. (ag.)

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