Potsdam

Nach Rechtsextremen-Treffen: Kärntner Arzt weist Vorwürfe zurück

Der Arzt und seine Ehefrau seien mehr oder weniger zufällig über einen Bekannten zu dem Treffen gekommen. Und: „Naziparolen oder Reden in diese Richtung“ hätten sie nicht wahrgenommen.

Nach einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam, das seit Wochen für Aufregung sorgt, hat sich nun ein Kärntner Arzt, der dabei anwesend war, per Aussendung gerechtfertigt. Er und seine Ehefrau seien mehr oder weniger zufällig über einen Bekannten zu dem Treffen gekommen. Und: „Naziparolen oder Reden in diese Richtung“ hätten sie nicht wahrgenommen, auch „Meldungen über Deportation oder Vertreibung kann von meiner Seite in keiner Weise bestätigt werden“, so der Arzt.

Der deutsche Staatsangehörige mit Wohn- und Arbeitssitz in Kärnten klagte, dass er „in vielen Medien verunglimpft und bekämpft“ würde, „obwohl ich mir in keiner Weise etwas zuschulden kommen habe lassen“. Im vergangenen November sei er wegen eines Autokaufs in Deutschland gewesen und habe dort alte Bekannte kontaktiert. Einer von ihnen habe ihn zu der Veranstaltung eingeladen und gemeint, dass dort „Persönlichkeiten aus allen politischen und sozialen Lagern“ sein würden.

„Nie auf Teilnehmerliste“

Man wurde eingeladen, am Veranstaltungsort zu übernachten.„Da wir aus Österreich sind, mussten wir ohnehin übernachten und haben diese Einladung auch angenommen“, so der Arzt. Er und seine Frau seien seines Wissens nach „nie auf einer Teilnehmerliste“ gewesen. Zum Inhaltlichen merkte der Arzt an: „Ich kann bis heute nicht einmal genau sagen, worum es bei dieser Veranstaltung insgesamt gegangen ist und wer hier die einzelnen Vortragenden waren.“ Es sei von ihm auch keine Spende gefordert worden.

Hätten die beiden extremistische Ansagen mitbekommen, so wären er und seine Frau „unverzüglich aufgestanden und hätten die Veranstaltung verlassen“. Sie hätten „noch nie Kontakt zu irgendeiner rechtsradikalen Szene“ gehabt und würden sich „klar und scharf“ von dieser Gesinnung distanzieren.

Der Arzt hatte durch die Berichterstattung zu dem Treffen seinen Belegarztvertrag an einer Privatklinik in Villach verloren. „Diese Kündigung werde ich rechtlich bekämpfen und hier auch entsprechend Schadenersatz fordern“, kündigte der Mediziner an. „Ich bin bekennender Demokrat, Europäer und meine Frau ist auch in der Gemeinde aktiv bei der ÖVP tätig“, bekräftigte er. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.