Korruption

Serbiens „Phantomkühe“ melken das Agrarbudget

Laut den Milchbauernverbänden existiert ein Drittel der Milchkühe, die in den Genuss von Subventionen gelangen, nur auf dem Papier.
Laut den Milchbauernverbänden existiert ein Drittel der Milchkühe, die in den Genuss von Subventionen gelangen, nur auf dem Papier.Oliver Bunic/Bloomberg
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Auch auf den Weiden floriert beim EU-Anwärter Serbien die Korruption. Laut den Milchbauernverbänden existiert ein Drittel der Milchkühe, die in den Genuss von Subventionen gelangen, nur auf dem Papier: Sie fordern Ohrmarken im Kampf gegen die Phantomkühe – und deren geschäftstüchtige Schöpfer.

Erst kürzlich hat Serbien die Weltöffentlichkeit mit dem Phänomen von importierten „Phantomwählern“ mit fiktiven Meldeadressen im Dienst der Macht verblüfft. Nun drängt der EU-Anwärter mit dem Phänomen von „Phantomkühen“ in die Schlagzeilen: Nur auf dem Papier existierende, aber nicht in den Ställen und auf den Weiden muhende Wiederkäuer melken laut einem Branchenverband das Agrarbudget des ausgezehrten Balkanstaats.

Seit Jahren klagen die serbischen Milchbauern über zu geringe Staatshilfen, um auf den Märkten gegen die hoch subventionierte EU-Konkurrenz bestehen zu können: Immer mehr Landwirte sehen sich zur Aufgabe ihrer unrentabel gewordenen Betriebe gezwungen. Seit 1975 ist der Rinderbestand in Serbien von 2,2 Millionen auf knapp 800000 Tiere geschrumpft – davon sind laut den Milchbauernverbänden nur noch 150 000 Melkkühe. Außer der Inflation hat denn auch der Mangel die Milch- und Butterpreise beim EU-Anwärter im letzten Jahr kräftig in die Höhe schnellen lassen. 

340 Euro pro Milchkuh

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