Analyse

Kim Jong-un will in den Krieg gegen Südkorea ziehen

Kim Jong-un soll laut nordkoreanischen Medien mit seinen Generälen den Start einer neuen Rakete zur Abwehr feindlicher Schiffe überwachen.
Kim Jong-un soll laut nordkoreanischen Medien mit seinen Generälen den Start einer neuen Rakete zur Abwehr feindlicher Schiffe überwachen.APA/AFP/Str
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Nordkoreas Diktator, Kim Jong-un, schreibt die Verfassung um und bricht mit der bisherigen Staatsideologie. Vom Ziel der Wiedervereinigung scheint er abzuweichen und provoziert immer häufiger – am Donnerstag mit neuen Raketentests.

Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Nordkoreas Machthaber, Kim Jong-un, will die bisherige Staatsdoktrin der friedlichen Wiedervereinigung nicht nur aus der Verfassung verbannen. Neuerdings verkündet er auch öffentlich: „Wir sind nicht länger ein Volk, sondern künftig Feinde.“ Und sogar der Option eines neuerlichen Korea-Kriegs nach 1950–53 will er nicht ausweichen. Einige Experten sind sich sogar sicher: Kim will in den Krieg ziehen. In jedem Fall werde die Situation mit jedem Tag brenzliger. Das sieht aus wie eine 180-Grad-Wende  – aber was führt er im Schilde?

Kim erklärte das Brudervolk im Süden nun zum „Feindstaat Nummer eins“. Eine offene Kriegsdrohung wagte er bislang nicht, aber „wir haben niemals die Absicht, einen Krieg zu vermeiden“. Diese Drohung verbindet der Diktator immer noch mit der Einschränkung „wenn die Republik Korea den Versuch wagt, Gewalt gegen unser Land anzuwenden oder unsere Souveränität und Sicherheit zu bedrohen“, so Kim am 10. Januar beim Besuch einer Waffenfabrik. Die Staatsmedien verbreiten, der Führer habe bei diesem Fabrikbesuch zu einer Ausweitung der Produktion von Raketenwerfern aufgefordert – in Vorbereitung auf eine „militärische Machtprobe“ mit Südkorea und den USA.

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