Fastenzeit

Auf was wir alles verzichten könnten

Brot und Wasser in der Fastenzeit? Es gibt einige Techniken.
Brot und Wasser in der Fastenzeit? Es gibt einige Techniken. Unsplash
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Die Fastenzeit hat begonnen. Wer noch nicht verzichtet bekommt hier vielleicht Guster.

Jeder zweite Österreicher hat sich für heuer vorgenommen, zu fasten. 2023 waren es ähnlich viele, tatsächlich umgesetzt hat das Vorhaben dann doch nur knapp ein Drittel, also keine falschen Schuldgefühle. Die Zeit bis Ostern könne fastend auch gesundheitliche Vorteile haben, sagen Mediziner. Verzicht könne etwa bei Stoffwechsel- und Darmerkrankungen, Bluthochdruck, entzündlichen sowie chronischen Krankheiten helfen. Möglichkeiten gibt es einige.

Den Beginn macht die beliebteste Methode, bei der man den Fokus auf Flüssigkeiten setzt. Heil-, Suppen- und Saftfasten stehen in Verbindung mit einer Reinigung des Körpers. Dabei werden die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe in Form von Obst- und Gemüsesäften, Gemüsebrühen, Mineralwasser sowie ungesüßten Kräutertees zugeführt. Gesüßt wird ausschließlich mit Honig oder Agavendicksaft. Vor einer Saftkur raten Ernährungsexperten übrigens zu einer Getreidekur, die etwa eine Woche dauert. Das Grundnahrungsmittel in dieser Zeit ist eine Getreideart, wie z. B. Reis, Gerste, Polenta, Quinoa oder Hirse - gekocht oder als Congee zubereitet, d.h. eine Tasse Getreide mit zehn bis zwölf Tassen Wasser für drei Stunden kochen. Aber dafür wäre es, dem österlichen Gedanken folgend, jetzt eh schon zu spät.

Das totale Fasten ist übrigens kein Thema der Osterzeit, bei der sogenannten „Null-Diät“ werden dem Körper nur energiefreie Getränke (zwei bis drei Liter pro Tag) zugeführt. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, verabreicht man zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe. Heilfasten sollte ausschließlich unter ärztlicher Kontrolle, bestenfalls stationär in einer Fastenklinik durchgeführt werden.

Essen mit längeren Pausen dazwischen ist das Grundprinzip von Intervallfasten. Diese Ernährungsform hat in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt und soll eine erhoffte Gewichtsreduktion bringen, was jetzt auch nicht unbedingt ein österliches Thema ist, aber vielleicht nicht schadet.

Vorsicht gilt übrigens für Menschen mit chronischen Entzündungen (zB. im Verdauungstrakt), bei Kreislaufschwäche, niedrigem Blutdruck, chronischen Krankheiten und bei seelischen Problemen. In solchen Fällen sollte von einer Fastenkur Abstand genommen werden.

Zucker, Fett und andere Suchtstoffe

Das Hungergefühl oder die Leistungsfähigkeit nicht groß beeinflussen muss eine Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung. Studien haben sogar gezeigt, dass es die Leistungen von Profisportlern nicht signifikant beeinflusst, ob sie sich nun vegan oder gemischt ernähren. Wer nun auf Fleisch verzichtet, ein Oster-Klassiker, oder sich komplett pflanzlich ernährt, muss sich keine Sorgen um seinen Energiehaushalt machen.

Neben dem Verzicht auf Fleisch ist natürlich der Verzicht auf Zucker ein beliebter Zugang zur Fastenzeit. Dass uns das Nein zur Schokolade oft besonders schwerfällt, hat einen Grund. Eine Studie des Max-Planck-Instituts hat gezeigt, dass fettige und süße Lebensmittel das Belohnungssystem im Gehirn stark aktivierten. Unser Kopf lerne, unbewusst solche Lebensmittel zu bevorzugen. Und was man einmal behirnt hat, ist schwer wieder zu vergessen.

Ein Trendthema der Zeit passt aktuell auch ganz gut: digital detox, die „digitale Entgiftung“, also der bewusste Verzicht auf Smartphone & Co. Eine kleine britische Studie zeigte kürzlich: Bei nur einigen Tagen Enthaltsamkeit halten sich positive und negative Auswirkungen des digital detox eher die Waage. Wenn, dann sollte man also schon bis Ostern durchziehen. (sh/Ag)

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