„One Love“ ist ein redlicher Versuch, Bob Marleys Triumph und Tragik in ein Biopic zu fassen. Die deutsche Fassung leidet unter der schlechten Synchronisierung.
„Ich bin kein Superstar. Man kann die Musik und die Message nicht trennen“: Das sagt Bob Marley im Film „One Love“ zu britischen Journalisten. Es ist genauso edel wie naiv. Denn ein Superstar war er gewiss, der im Februar 1945 in Jamaika geborene Robert Nesta Marley. „Nesta“ bedeutet auf der Karibikinsel „Botschafter“. Retrospektiv gesehen war es eine treffliche Namenswahl für einen Mann, der sein ganzes Herz und Hirn in gesellschaftskritische Liedtexte investiert hat. Für prägnante Zeilen wie „Rich man’s heaven is poor man’s hell“ lieben ihn auch Nachgeborene. Und für den Versuch, Sprache neu zu denken, um den eigenen Idealismus in Bewegung zu bringen.
Zu Marleys Sensibilität hat sicher beigetragen, dass er als „Mixed Race“-Kind früh Diskriminierungen aus zwei Richtungen aushalten musste. Und so lag ihm später viel daran, Harmonie in die Welt zu bringen. Mit einschmeichelnden Melodien, entspannten Reggaegrooves und einer Sprache, die Bibel und Ghetto zusammendachte.