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Über 400 Prominente unterstützen Israels Antreten beim Song Contest

Helen Mirren unterschrieb den offenen Brief
Helen Mirren unterschrieb den offenen BriefAPA / AFP / Valerie Macon
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Mehr als 1000 Künstler im Gastgeberland Schweden forderten den Ausschluss Israels vom Bewerb. Ihnen stellen sich 400 Prominente wie Helen Mirren und Gene Simmons in einem offenen Brief entgegen.

Soll Israel beim Eurovision Song Contest in Schweden antreten oder nicht? Die Organisatoren des Liederwettbewerbs stellten eine Teilnahme bislang nicht infrage, doch im Gastgeberland Schweden gibt es Widerstand: Über 1000 Künstler forderten zum Ausschluss aus, in Finnland, Island und weiteren Staaten gab es zudem Boykott-Aufrufe. Nun haben sich mehr als 400 Prominente einen offenen Brief unterzeichnet, in dem die Teilnahme Israels unterstützt wird. Unter ihnen sind Kiss-Leadsänger Gene Simmons, Oscar-Preisträgerin Helen Mirren und Musiker Boy George.

„Musik vereint Menschen unterschiedlicher Herkunft. Es ist die Sprache, die jeder versteht“, so Simmons in einem Statement auf der Website des offenen Briefes. „Diejenigen, die israelische Musiker vom Eurovision Song Contest ausschließen wollen, zeigen nicht den Weg Richtung Frieden, sondern spalten die Welt nur weiter.“

Der ESC soll nach Wunsch der Veranstalter unpolitisch sein und bleiben, doch in den vergangenen Jahren hatte die Politik immer wieder Einfluss auf den Bewerb. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hatten die Organisatoren 2022 verkündet, dass kein russischer Act zum ESC dürfe – Russland fehlt auch heuer. Die schwedischen Gegner der Teilnahme Israels kritisieren die „brutale Kriegsführung in Gaza“ des Landes, wie sie in einem offenen Brief schreiben.

Das diesjährige Finale findet am 11. Mai in Malmö statt. Israel hat bereits eine Kandidatin ausgesucht: Die 20-jährige Eden Golan setzte sich vergangene Woche in einer Castingshow durch. Mit welchem Lied die Sängerin im Mai beim ESC antreten wird, wird Medien zufolge im kommenden Monat entschieden. Golan lebt in der Küstenmetropole Tel Aviv. Israelischen Medien zufolge verbrachte sie den größten Teil ihrer Kindheit in Russland, kehrte aber vor zwei Jahren zurück nach Israel. „Dieses Jahr freue ich mich mehr denn je darauf, mein Land auf der größten Bühne Europas zu vertreten“, sagte die Sängerin nach Angaben des ESC.

Israelische Medien warnen indes bereits vor Feindseligkeit und Protesten, die sich gegen die Sängerin in Malmö richten könnten. (APA/Red.)

>> Zum offenen Brief der Unterstützer

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