Protest

„Tanzbein brechen“: Posting der ÖH zu Akademikerball-Demo sorgt für Aufregung

Der Akademikerball löst jedes Jahr Proteste aus.
Der Akademikerball löst jedes Jahr Proteste aus.Imago / Imago Stock&people
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Viele sehen in dem Posting der Österreichischen Hochschülerschaft einen Aufruf zur Gewalt. Diese relativiert später. Es handle sich um eine rhetorische Figur.

Am Freitagabend steht die Hofburg wieder im Zentrum des Geschehens. Drinnen wird getanzt, draußen demonstriert. Denn es ist wieder Akademikerball - eine der umstrittensten Veranstaltungen in Österreich. Schon im Vorfeld herrscht Aufregung.

Der Grund ist ein Posting der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) in den sozialen Netzwerken. Darin rufen sie dazu auf, gegen die Tanzveranstaltung zu demonstrieren - mit dem Spruch „Burschenschaften das Tanzbein brechen“. Dazu ist zu lesen: „Burschis raus aus der Hofburg! Burschis raus aus den Hochschulen!“

„Tiefes Niveau“

In den Kommentaren hagelt es Kritik. Der ÖH wird vorgeworfen, zu Gewalt aufzurufen. Auch von „Hassrede“ und einem „tiefen Niveau“ ist hier die Rede. Auch Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, bezeichnete den Satz als „absolut inakzeptabel“. Heikel ist die Formulierung auch deswegen, weil die Proteste gegen den Akademikerball in der Vergangenheit durchaus auch heftig ausgefallen sind. 2014 kam es zu schweren Ausschreitungen. Demonstrierende und Polizisten wurden verletzt. Ein Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro entstand.

Die ÖH relativierte ihr Posting später: „Wir als ÖH rufen ausschließlich zu friedlichen Demonstrationen auf. Mit dem ‚Tanzbein‘ ist natürlich eine rhetorische Figur gemeint“. Gelöscht wurde es aber nicht. Die Polizei Wien teilte mit, der Beitrag werde rechtlich geprüft.

In den letzten Jahren sind die Proteste gegen die Tanzveranstaltung ruhig verlaufen. Nichtsdestotrotz steht die Polizei auch heuer wieder im Großeinsatz. Rund 900 Beamtinnen und Beamte sind vor Ort. Ab 17 Uhr gibt es rund um die Hofburg eine Platzsperre. In der Innenstadt wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Polizei empfiehlt, sie großräumig zu umfahren. Der Ring wird ab 16 Uhr zwischen Operngasse und Schottengasse für den Verkehr gesperrt. (schev)

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