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„Es ist dein Land, Molden!“

Selfmademan amerikanischen Zuschnitts. Fritz Molden in seiner Zeitungsdruckerei, 1960. 
Selfmademan amerikanischen Zuschnitts. Fritz Molden in seiner Zeitungsdruckerei, 1960. Picturedesk.com / Barbara Pflaum
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2024 ist auch ein Molden-Jahr. Zum 100. Geburtstag des Patrioten, Journalisten und Buchmenschen Fritz Molden stiftet der nach ihm benannte Verlag ein Stipendium.

Man kann sich gut vorstellen, was der 21-jährige Fritz Molden 1945, im Frühling der Republik, gefühlt haben muss. Als „Schandfleck der deutschen Jugend“ war ihm vorher sogar die Matura verweigert worden. Nun trug der österreichische Patriot eine amerikanische Uniform und war glücklich, als ihm, dem notorischen Antinazi und Widerständler, in Tirol junge und fröhliche Offiziere der US-Armee auf die Schulter klopften: „Es ist dein Land, dass du wiederbekommen hast. Vergiss uns, wir sind hier nur Staffage.“

Er erfuhr, dass seine Eltern in Wien aus der Gestapo-Haft freigekommen waren und dass in der tristen Sowjetzone im Osten des Landes sich gerade die bürgerliche ÖVP gründete. Er war dabei, als sein Bruder Otto im Tiroler Gebirgsdorf Alpbach seinen im Krieg geborenen Traum eines internationalen „College“ verwirklichte. „Studieren kannst du später auch noch, mach mit, es wird spannend“, sagte ihm der Tiroler Landeshauptmann Karl Gruber, dessen Sekretär er wurde. Man brauchte den jungen Mann wegen seiner exzellenten Verbindungen zu den Amerikanern. Als Gruber Außenminister wurde, hatte Molden ein Büro am Ballhausplatz und war dabei, als ein junger Emigrant, tiefrot und jüdisch, dort angestellt wurde: Bruno Kreisky.

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