Italien

Vater und Tochter massakrieren bei „Teufelsaustreibungen“ ihre Familie

„Das Haus des Horrors“: In dieser kleinen Villa lebte die Familie, die überzeugt war, vom Teufel besessen zu sein.
„Das Haus des Horrors“: In dieser kleinen Villa lebte die Familie, die überzeugt war, vom Teufel besessen zu sein. Alberto Lo Bianco / picturedesk.com
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Bei einem Massaker auf Sizilien nahe Palermo starben die Mutter, sowie die beiden Söhne, 16 und vier Jahre alt. Die Kinder und die Frau wurden tagelang von ihren Angehörigen und Freunden der Familie gefoltert.

Ein brutaler Mord schockiert derzeit Italien: In der Ortschaft Altavilla Milicia nahe Palermo auf Sizilien fand die Polizei vergangene Wochen die Leichen von zwei Kindern, 16 und vier Jahre alt, die offenbar zuvor schwer misshandelt worden waren. Getötet wurde offenbar auch die Mutter, Reste der verbrannten Leiche wurden im Garten gefunden. Im Haus befand sich noch die 17-jährige Tochter, unverletzt. Der Vater ist in Haft.

Im Laufe der Woche kamen dann immer mehr grausame Details über die Morde ans Licht: Offensichtlich war die Familie fanatisch religiös. Vor einiger Zeit hatte sie Kontakt zu einem Paar aus Palermo aufgenommen, das nun ebenfalls im Gefängnis sitzt. Sie werden beschuldigt, gemeinsam mit dem Vater und der Tochter das Massaker angerichtet zu haben: Die beiden selbsternannten „Exorzisten“ hatten die Familie davon überzeugt, ihr Haus sei von „Dämonen“ befallen. Die Mutter und die beiden Söhne seien besessen und müssten durch ein „Ritual befreit werden.“

Ein tagelanges Massaker

Das „Ritual“ wurde zu einem tagelangen Massaker: Erst wurden Mutter und kleiner Bruder massiv gefoltert, mit Elektrokabeln gefesselt, mit einem Föhn verbrannt, geschlagen, getreten. Um die Schreie zu unterdrücken, klebten ihnen ihre Peiniger den Mund zu. An der Folter der Mutter und des kleinen Bruders beteiligte sich auch der 16-jährige Sohn, der zwischenzeitlich einem Schulfreund auf WhatsApp schrieb: „Ich kann euch heute nicht treffen, daheim ist ein Durcheinander, mein kleiner Bruder brüllt, er sei der Teufel und werde uns töten. Ich kann es kaum glauben. Ich erzähle es dir später.“ Später starb auch er, ermordet von Schwester, Vater und den Familienfreunden.

Tochter und Vater sind geständig. Die Tochter soll laut italienischen Medienberichten die „Teufelsaustreibungen“ der Polizei im Detail beschrieben und keinerlei Reue gezeigt haben. Das Paar aus Palermo habe der Familie „geholfen“, sagte sie. Die Mutter habe ihre Tochter angefleht, die Polizei zu rufen. Sie habe das aber nicht getan. Nachdem Mutter und Brüder gestorben und der Vater geflohen waren, legte sich die 17-Jährige schlafen.

Offenbar war es die Mutter, die das Paar aus Palermo kontaktiert hatten. Die beiden Fanatiker zogen zeitweise sogar zur Familie und nahmen an gemeinsamen Gebetszirkeln teil. Sie nannten sich „Brüder Gottes“ .

Die Nachbarn bekamen das Massaker nicht mit. Die Familie habe sehr zurückgezogen gelebt und sei „sehr religiös“ gewesen, schilderten sie später. (basta, red.)

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