Russland

Alexej Nawalnys Ende ist keine Passionsgeschichte

Ein Held, kein Märtyrer: Blumen rund um ein Bild Nawalnys an einer  provisorischen Gedenkstätte vor dem russischen Konsulat in Frankfurt am Main drei Tage nach seinem Tod am 16. Februar.
Ein Held, kein Märtyrer: Blumen rund um ein Bild Nawalnys an einer provisorischen Gedenkstätte vor dem russischen Konsulat in Frankfurt am Main drei Tage nach seinem Tod am 16. Februar.APA / AFP
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Als Märtyrer wird der scharfsinnigste Gegner, den Putin je hatte, seit seinem Tod gern bezeichnet. Dabei war Nawalny das krasse Gegenteil von (russischer) Opferkultur. Warum die Beweihräucherung seines Leidens Nawalyns Heldenformat schmälert.

Martin Luther King ist auf dem Westportal der Westminster Abbey in London als einer von zehn repräsentativen Märtyrern des 20. Jahrhunderts in Stein gemeißelt. Ein politischer Kämpfer, ein Bürgerrechtler mit Pastorenberuf, für den sich die Gleichheit aller Menschen aus der Botschaft des Evangeliums ergab. In der christlichen Gedenkkultur wurde er zu einem Menschen, der die ultimative Nachfolge Christi angetreten hatte: die Nachfolge im Leiden. So sehen christliche Helden aus.

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