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Thomas Tuchel muss FC Bayern mit Saisonende verlassen

Bayern-Coach Thomas Tuchel.
Bayern-Coach Thomas Tuchel. Gepa
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Der Bayern-Coach muss im Sommer das Feld räumen, der Verein bestätigte Medienberichte. Drei Niederlagen in Folge brachten das Fass zum Überlaufen. Wer wird sein Nachfolger?

Trainer Thomas Tuchel wird den deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München nach dieser Saison verlassen. Die vorzeitige Trennung sei in den vergangenen Tagen beschlossen worden, berichteten „Bild“ und Sky am Mittwoch. Wenig später trudelte die Bestätigung des Klubs ein. Sein Vertrag wäre bis Sommer 2025 gelaufen, nun endet er schon ein Jahr früher.

„Wir sind in einem offenen, guten Gespräch zu dem Entschluss gekommen, unsere Zusammenarbeit zum Sommer einvernehmlich zu beenden. Unser Ziel ist es, mit der Saison 2024/25 eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer vorzunehmen. Bis dahin ist jeder Einzelne im Club ausdrücklich gefordert, um in der Champions League und in der Bundesliga das maximal Mögliche zu erreichen. Hierbei nehme ich auch explizit die Mannschaft in die Pflicht. Insbesondere in der Champions League sind wir davon überzeugt, dass wir nach dem 0:1 im Hinspiel bei Lazio Rom im Rückspiel in unserer vollbesetzten Allianz Arena mit unseren Fans im Rücken ins Viertelfinale einziehen werden“, wird Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen in der Mitteilung zitiert.

Gregor Käfer / Die Presse

Pannen, Pleiten, nur eine Titelfeier

Tuchel, 50, war im März 2023 als Nachfolger von Julian Nagelsmann an der Säbener Straße angetreten. Gute zwei Monate waren die Bayern wieder Meister, und doch blieben gewaltig Ausrutscher fortlaufend im Programm. Die Münchner blamierten sich im DFB-Cup gegen Freiburg oder Saarbrücken, scheiterten in der Champions League gegen den späteren Sieger Manchester City und stehen jetzt nach dem 0:1 in Rom gegen Lazio unter Druck, nicht schon im Achtelfinale das größte Saisonziel abhaken zu müssen. Tuchels gar eigenwillig anmutenden Aufstellungen, vor allem seine Distanz zu Stammgrößen wie Kimmich, Müller und Neuer galt seit geraumer Zeit schon als problematisch in München.

In der Bundesliga hat Leverkusen bereits acht Punkte Vorsprung nach dem ernüchternden 2:3 in Bochum. Im direkten Duell hatten Leverkusen und Trainer Xabi Alonso einen klaren 3:0-Sieg davongetragen. Verlässt Alonso Bayer dann im Sommer für Bayern?

Eine Trennung mitten in der Saison und als Folge von Emotion und Bayern-Ratio stets „state of the art“ bei Deutschlands Rekordmeister wollte man offenbar unbedingt vermeiden. Tuchel hätte damit zwar Erfahrung, sowohl bei Paris SG als auch Chelsea war er kurzerhand nach Diskrepanzen freigestellt worden, doch Bayerns Bosse wollten dieses Spiel nicht wiederholen. Ist es ein Motivationsschub für alle, oder hebt es neue Gräben aus, wenn der Klub jetzt alles gewinnt? Oder, sorgt es nicht für noch mehr Irritation, wenn der Albtraum der titellosen Saison Wirklichkeit wird?

(dpa/fin)

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