Quergeschrieben

Nicht für die Schule, sondern für das Studium lernen wir

Die Lehrergewerkschaft möchte die Vorwissenschaftliche Arbeit abschaffen. Das wirft die Frage auf: Wer braucht eigentlich noch die Matura?

Am Dienstag haben sie Maturantinnen und Maturanten in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg hochgeladen, Ende dieser sowie nächster Woche folgen jene aus den übrigen Bundesländern – und reichen ihre Vorwissenschaftliche Arbeit, im Schulsprech VWA genannt, ein. Während der „Duden“ unter vorwissenschaftlich „nicht auf wissenschaftlicher Erforschung, sondern auf allgemeiner Erfahrung beruhend“ versteht, ist damit in Österreich mehr oder weniger das Gegenteil gemeint: Mit der Einführung der Zentralmatura 2015 wurde mit der VWA eine 60.000-Zeichen-Arbeit zur verpflichtenden dritten Säule der Reifeprüfung an allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS). Die Jugendlichen müssen ein Thema finden, recherchieren und schriftlich aufarbeiten, und dabei, so das Ministerium, „die wichtigsten Regeln der Wissenschaftlichkeit“ anwenden.

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Vergangene Woche forderte die AHS-Lehrergewerkschaft, dass die VWA wieder auf freiwilliger Basis abgehalten werden soll, so wie ihre Vorgängerin, die Fachbereichsarbeit, die ein Prüfungsfach ersetzte. Einmal mehr wirft die Debatte die großen Fragen auf, an denen das österreichische Bildungssystem seit Jahren nagt: Wie viel Ungleichheit kann die Schule ausbügeln? Worauf soll der Unterricht eigentlich vorbereiten? Und braucht es die Matura überhaupt noch?

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