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Ralf Rangnick: „Alaba zu ersetzen, wird brutal schwierig“

Ralf Rangnick sucht Lösungen.
Ralf Rangnick sucht Lösungen.APA
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Teamchef Ralf Rangnick ist vier Monate vor der EM als Krisenmanager gefragt. Saša Kalajdžić wird in Deutschland definitiv fehlen. Aber schafft es David Alaba, rechtzeitig fit zu werden?

Die Rollen eines Teamchefs sind vielseitig. Seit Jahresbeginn schlüpfte Ralf Rangnick schon zwei Mal in jene des Seelentrösters. Nach dem Besuch der Hahnenkammrennen in Kitzbühel Mitte Jänner traf der Deutsche den rekonvaleszenten David Alaba in dessen Haus in Kirchberg. Rangnick tauschte sich mit seinem Kapitän aus, sprach ihm gut zu. „Da war er schon besser drauf als unmittelbar nach seinem Kreuzbandriss“, berichtet der 65-Jährige.

Dass Alaba rechtzeitig bis zum Anpfiff der Europameisterschaft am 14. Juni fit wird, darf bezweifelt werden. Es ist zumindest ein sehr hoch gestecktes Ziel. „Wir haben noch ein kleines bisschen Hoffnung, aber realistischerweise müssen wir davon ausgehen, dass es sich nicht ausgeht. David zu ersetzen, wird brutal schwierig.“

Während bei Alaba zumindest noch gehofft werden darf, sind Einsätze von Saša Kalajdžić bei der Endrunde in Deutschland ausgeschlossen. Der Frankfurt-Legionär hatte sich am Wochenende im Spiel gegen Freiburg ohne Fremdeinwirkung einen Kreuz- und Seitenbandriss im rechten Knie zugezogen. Es ist der dritte Kreuzbandriss des Stürmers seit 2019.

OP statt EM

Rangnick führte am Dienstag, zwei Tage nach der folgenschweren Verletzung, ein längeres Telefonat mit Kalajdžić, der in der Vorwoche erstmals Vater geworden war. „Saša hat in den letzten zehn Tagen so ziemlich alle Höhen und Tiefen durchlaufen, die man als Mensch durchlaufen kann“, erklärte Rangnick am Leadership Day der „Krone“ in der Wiener Ballonhalle.

Im Gespräch habe der ÖFB-Stürmer „schon sehr down“ gewirkt. „Das ist für ihn und für uns alle eine richtig bittere Nachricht. Er hat sich in diesem Jahr viel vorgenommen, wollte bei der Euro nicht nur dabei sein, sondern richtig aufzeigen. Auch der Wechsel nach Frankfurt hatte sich richtig angefühlt.“ Viele Spieler mit einer vergleichbaren Verletzungshistorie haben es im Anschluss nie wieder auf höchstem Level in den Profifußball zurückgeschafft. Rangnick, der Seelentröster und Motivator, will Kalajdžić nicht abschreiben. „Saša muss wieder zurückkommen. Er weiß, was jetzt auf ihn zukommt, kennt die Abläufe.“

Der größte Wunsch des Teamchefs: keine Verletzten mehr. „Frankreich kann mit Ausnahme von Mbappé jeden Spieler doppelt ersetzen. Über diese Dichte verfügen wir nicht.“

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