Tirol

Nach Schneefällen: Noch einige Straßen in Tirol gesperrt, Verkehrsunfälle in Kärnten

Starke Schneefälle haben am Freitagauf der Brennerautobahn (A13) in Tirol zu einer vorläufigen Komplettsperre in Richtung Süden geführt. Am späten Abend wurde die Sperre aufgehoben.
Starke Schneefälle haben am Freitagauf der Brennerautobahn (A13) in Tirol zu einer vorläufigen Komplettsperre in Richtung Süden geführt. Am späten Abend wurde die Sperre aufgehoben.APA / APA / Markus Angerer
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Die B182 Brenner Straße und L273 Villgratentalstraße sind nach heftigen Schneefällen am Freitag noch nicht für Verkehr freigegeben. Die Sperre der Brennerautobahn wurde am späten Freitagabend aufgehoben. In Kärnten fiel indes ein Baum auf ein fahrendes Auto.

Nach den ergiebigen Schneefällen am Freitag mitsamt stundenlanger Sperre der Tiroler Brennerautobahn (A13) sind am Samstag die Straßensperren weitgehend aufgehoben worden. Am Vormittag wurden die Brenner Straße (B182) und die Villgratentalstraße (L273) nach Erkundungsflügen für den Verkehr freigegeben. Für eine halbstündige Blockade auf der Brennerautobahn sorgte dagegen einmal mehr die Klimaaktivisten-Gruppierung „Letzte Generation“.

Grünes Licht gab es dagegen Samstagfrüh für die Naviser Straße (L228) im Bezirk Innsbruck-Land. Sie wurde nach der Tagung der Lawinenkommission wieder für den Verkehr geöffnet. Auch die Zillertalstraße (B169) zwischen Ginzling und Mayrhofen, die Nösslacher Straße (L231) zwischen Gries am Brenner und Obernberg, die Valser Straße (L230) zwischen St. Jodok und Peter Franzens (beide Bezirk Innsbruck-Land) sowie die Felbertauern-Mautstraße wurden freigegeben.

Bis zu 70 Zentimeter Neuschnee

Die Niederschläge am Freitag, die stellenweise bis zu 70 Zentimeter Neuschnee mit sich brachten, hatten auf Tirols Straßen teilweise zu Chaos geführt. Die Brennerautobahn musste ab Mittag bis 22.00 Uhr gesperrt werden. Die Sperre hatte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass zurückgereicht.

Zu den Behinderungen war es nach Angaben des Landes durch mehrere „schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge“ gekommen, die auf der Autobahn hängen geblieben waren. Weitere Lkw versuchten, diese Fahrzeuge zu überholen, und blieben ebenfalls hängen. Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich.

300 Personen bis zu zehn Stunden im Stau

In der Folge mussten mehr als 150 Schwerfahrzeuge - bei anhaltendem Schneefall - mit großem Aufwand auf einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. 300 Personen, die bis zu zehn Stunden lang im Stau standen, wurden von zahlreichen Einsatzkräften versorgt.

Der Neuschnee hatte indes auch die Lawinengefahr ansteigen lassen. In weiten Teilen Tirols galt Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala, es herrschte also „große Gefahr“. Es wurde vor spontanen Lawinenaktivitäten gewarnt, die leicht ausgelöst werden können. Der Lawinenwarndienst hatte Sportlerinnen und Sportler am Wochenende zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen.

Baum fiel in Kärnten auf fahrendes Auto

Auch in Kärnten haben die Schneefälle nicht nur für zahlreiche gesperrte Straßen und Kettenpflicht gesorgt, sondern auch zu Unfällen und anderen heiklen Situationen auf den Straßen: In der Gemeinde Paternion (Bezirk Villach) stürzte ein 20 Meter hoher Baum auf das Auto einer 25-jährigen Frau. Sie kam mit dem Schrecken davon. In Spittal an der Drau kollidierte ein 20-jähriger Pkw-Lenker mit einer entgegenkommenden 19-Jährigen. Sie und ihre Beifahrerin wurden verletzt.

Die 25-Jährige aus Stockenboi (Bezirk Villach) war auf der Südtiroler Straße zwischen Kamering und Aifersdorf unterwegs, als der Baum auf ihren Wagen krachte. Die Freiwillige Feuerwehr Paternion beseitigte den Baum sowie andere auf die Fahrbahn ragende Wipfel. Noch während der Arbeiten fielen laut Polizei weitere Bäume auf die gesperrte Straße.

Auf der Drautal Straße (B100) in St. Peter in der Gemeinde Spittal an der Drau hat der 20-jährige Lenker offenbar die winterlichen Fahrverhältnisse unterschätzt. Er geriet ins Schleudern und schlitterte auf die Gegenfahrbahn. Dort krachte er mit dem Heck gegen den Pkw der 19-Jährigen aus der Gemeinde Baldramsdorf. Sowohl sie als auch ihre 18-jährige Beifahrerin wurden verletzt und von der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Der 20-Jährige blieb unverletzt.

6000 Haushalte ohne Strom

Der schwere, nasse Schnee hat auch durch umgestürzte Bäume zu Stromausfällen geführt: Laut Kärnten Netz waren Samstagmittag noch immer rund 2000 Haushalte ohne Strom. Samstagfrüh waren es sogar 6000 gewesen. Sprecher Robert Schmaranz sagte im APA-Gespräch, dass wohl ein Großteil der Haushalte bis Samstagabend wieder Strom zur Verfügung haben dürften. An manchen Schadstellen seien die insgesamt 80 Monteurinnen und Monteure aber noch gar nicht gewesen, weil Straßen teilweise noch nicht befahrbar waren. Die Situation sollte sich jedenfalls im Laufe des Samstags beruhigen, so die Prognose.

Gefährlich ist es dagegen weiterhin in den Bergen: In den Karnischen Alpen herrschte am Samstag große Lawinengefahr oberhalb der Waldgrenze. Trieb- und Neuschnee waren die Hauptgefahr, ging aus dem Lawinenbericht des Lawinenwarndienstes Kärnten hervor.

Samstagfrüh lagen in Kärnten immer noch einige Straßenbehinderungen wegen der Schneefälle vor: Auf der Katschberg Straße (B99) zwischen Rennweg und Stranach herrschte in beiden Richtungen Schneekettenpflicht für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Auf der Hochrindl Landesstraße (L65) zwischen Hochrindl und Ebene Reichenau mussten sämtliche Fahrzeuge Schneeketten auflegen. Auf der Nassfeld Straße (B90) zwischen dem Grenzübergang Nassfeld und Tröpolach kam es ebenfalls noch zu Verkehrsbehinderungen wegen des Schnees. Der Plöckenpass war nicht passierbar. (APA)

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