Regisseurin Marie-Eve Signeyrole versetzt Gounods „Roméo et Juliette“ ins Hollywood der Neunziger. Vor Langeweile schützt die Popkultur nur keineswegs.
„Wie wir die Puzzleteile auch zusammenfügten, es blieben Löcher“: So ungefähr heißt es in Sofia Coppolas 1999er-Verfilmung von Jeffrey Eugenides’ Roman „The Virgin Suicides“, wenn für all die Toten keine Erklärung wirklich ausreicht. Regisseurin wie Film sind indirekte Vorbilder für die Neuinszenierung von Charles Gounods „Roméo et Juliette“ durch Marie-Eve Signeyrole – doch den Löchern, die dabei bewusst oder unbewusst klaffen, fehlt die poetisch-psychologische Ausdruckskraft.