Großbritannien

Sunak muss seine Partei gegen Rassismus-Vorwürfe verteidigen

Tory-Parteikollegen des britischen Premiers schießen scharf gegen den Londoner Labour-Bürgermeister Sadiq Khan (Bild).
Tory-Parteikollegen des britischen Premiers schießen scharf gegen den Londoner Labour-Bürgermeister Sadiq Khan (Bild).Reuters / Belinda Jiao
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Der britische Premier Rishi Sunak muss sich gegen rassistische Äußerungen seines früheren Parteichefs wehren. Dieser meinte, der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan habe die Kontrolle der britischen Hauptstadt an Islamisten übergeben.

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat Vorwürfe zurückgewiesen, seine Konservative Partei sei islamfeindlich. Zuvor war der Abgeordnete Lee Anderson aus der Regierungsfraktion ausgeschlossen worden, weil er sich verächtlich über den Londoner Bürgermeister Sadiq Khan geäußert und gesagt hatte, der sozialdemokratische Politiker habe die Kontrolle an Islamisten übergeben.

Anderson war bis vor kurzem auch Vizegeneralsekretär seiner Partei. Sunak nannte die Aussagen am Montag in einem BBC-Interview inakzeptabel. Auf die Frage, ob seine Partei islamfeindliche Tendenzen habe, antwortete Sunak: „Nein, natürlich hat sie das nicht. Und ich denke, es ist die Pflicht von uns allen, vor allem von denen, die ins Parlament gewählt wurden, unsere Debatten nicht auf eine Art anzuheizen, die schädlich für andere ist.“ Andersons Aussagen seien falsch gewesen und deswegen sei er aus der Fraktion ausgeschlossen worden.

Vorwürfe: Londoner Polizei geht zu lax gegen Demonstranten vor

Anderson hatte am Freitag dem rechtskonservativen Sender GB News, bei dem er eine eigene Show hat, gesagt, der muslimische Labour-Politiker Khan habe die Kontrolle der britischen Hauptstadt an Islamisten übergeben. Er warnte zudem, falls die Labour-Partei die nächste Parlamentswahl gewinnen sollte, würden weitere Städte unter die Kontrolle von Islamisten gelangen. Hintergrund waren Vorwürfe, die Londoner Polizei gehe nicht entschieden genug gegen Extremisten bei propalästinensischen Demonstrationen vor.

Sunaks Kurs ist ihm zu wenig scharf

Die Äußerungen hatten Entrüstung über politische Lager hinweg ausgelöst. Anderson war vor einigen Wochen aus Protest von seinem Posten als Vizegeneralsekretär zurückgetreten, weil ihm der Kurs Sunaks in der Asylpolitik nicht scharf genug war. Es ist nicht das erste Mal, dass er mit umstrittenen Äußerungen Schlagzeilen machte. (APA/dpa)

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