Wilde Siebziger

„Bin ich ein schlechter Liebhaber?“ Die innigen Liebesbriefe des Eric Clapton

Ihre Ehe hielt nur ein paar Jahre: Eric Clapton und Pattie Boyd.
Ihre Ehe hielt nur ein paar Jahre: Eric Clapton und Pattie Boyd.Imago / Imago
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In London werden Briefe versteigert, die Einblick in eines der legendären Liebes-Dreiecke der Musikgeschiche gewähren: Eric Clapton schrieb an Pattie Boyd, die damals mit George Harrison verheiratet war.

Was sogleich auffällt an Eric Claptons Briefe an Pattie Boyd, die Anfang März in London versteigert werden: Er hat eine schöne, sehr regelmäßige Handschrift, nennt Boyd einmal Layla und ist unglaublich leidenschaftlich in sie verliebt. Der Musiker hatte die Schreiben 1970 verfasst. Damals arbeitete er mit (Ex-)Beatle George Harrison zusammen und lernte dessen Frau, das Model Pattie Boyd besser kennen. Er verfiel der jungen Frau regelrecht, wie seine Briefe nahelegen.

»Wenn du mich willst, nimm mich, ich gehöre dir. Wenn du mich nicht willst, brich bitte den Zauber, der mich bindet. Ein wildes Tier einzusperren ist eine Sünde, es zu zähmen ist göttlich. Meine Liebe gehört dir.«

Eric Clapton an Pattie Boyd

Einen Brief verfasste er auf der Aufschlagseite des Romans „Von Mäusen und Menschen“. „Liebe Layla“ andressierte Clapton ihn. Er würde alles an sie opfern, schrieb er darin: „Ich habe dem Wind gelauscht, ich habe die düsteren, drückenden Wolken beobachtet, ich habe die Erde unter mir befühlt nach einem Zeichen, einer Geste, aber da ist nur Stille. Warum zögerst du, bin ich ein schlechter Liebhaber, bin ich hässlich? Bin ich zu schwach, zu stark, weißt du, warum? Wenn du mich willst, nimm mich, ich gehöre dir. Wenn du mich nicht willst, brich bitte den Zauber, der mich bindet. Ein wildes Tier einzusperren ist eine Sünde, es zu zähmen ist göttlich. Meine Liebe gehört dir.“

Welche Leidenschaft aus diesen Worten spricht! Clapton soll einige seiner schönsten Songs über Boyd geschrieben haben: „Layla“, nach einer alten persischen Liebesgeschichte. „Layla, you‘ve got me on my knees, Layla, I‘m begging, darling please, Layla, darling won‘t you ease my worried mind ...“, heißt es darin. Auch zu „Wonderful Tonight“ soll sie ihn inspiriert haben, als er dabei zusah, wie sie sich zum Ausgehen fertig machte.

»We go to a party
And every one turns to see
This beautiful lady
Who‘s walking around with me«

„Wonderful Tonight“ von Eric Clapton

Boyd und Harrison trennten sich tatsächlich 1974, aber nicht (nur) wegen Clapton, beide waren mehrfach untreu. Sie und Clapton wurden wirklich ein Paar. 1979 heirateten die beiden. Doch die Beziehung hielt nur bis 1985. Claptons aus der Kontrolle geratender Drogenkonsum, beider Hang zum Alkohol und gescheiterte Versuche, ein Kind zu bekommen bedeuten das Aus für das Paar, die Ehe wurde 1989 geschieden. Über diese Zeit berichtete Clapton auch in seiner Autobiografie.

„Bin froh, mich von diesen Dingen zu trennen“

Sie habe sich damals im Zentrum einer schmerzvollen Dreieckskonstellation befunden, schrieb das Auktionshaus „Christie‘s“ in London, wo einige von Boyds Besitztümern vom 8. bis 22. März versteigert werden. „Ich bin froh, mich von diesen Dingen zu trennen, die ich so viele Jahre geschätzt und geliebt habe“, sagte Boyd laut Mitteilung. Sie stünden für wichtige Momente in ihrem Leben, aber nun sei es Zeit, weiterzugehen.

Clapton sei einverstanden gewesen, dass seine Briefe unter den Hammer kommen, sagte die inzwischen 79-Jährige dem „Telegraph“. Allein sein oben zitierter Brief könnte den Schätzungen zufolge etwa 10.000 bis 15.000 Pfund einbringen (umgerechnet bis zu 17.500 Euro).

Versteigert wird außerdem unter anderem das Gemälde, das Clapton als Vorlage für das ikonische Albumcover zu „Layla and Other Assorted Love Songs“ diente und etwa 40.000 bis 60.000 Pfund einbringen könnte. Sowie Briefe und Zeichnungen von George Harrison. (APA/dpa/her)

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