Social Media

Werbung für ungesundes Essen oft gezielt an Kinder gerichtet

Ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen ist übergewichtig. Doch Kinder sind besonders häufig Zielscheibe von Werbung für ungesundes Essen. Die Grüne luden deshalb am Mittwoch zu einem Runden Tisch.

Das Thema Werbung hat auf Social Media inzwischen eigene Berufsgruppen hervorgebracht, um die Konsumlust zielgruppenspezifisch anzukurbeln: Die Rede ist von Influencerinnen und Influencern, also weitreichenstarken Accounts, die mit ihren Fotos und Videos Werbung für bestimmte Produkte machen.

Lebensmittel und Ernährung sind dort ebenso wie Mode, Kosmetik und Reisen allgegenwärtig. Und etwas, für das sich Kinder begeistern lassen. Sie sind, wie eine Studie der Med-Uni Wien im Auftrag des Gesundheitsministeriums zeigt, dabei allerdings besonders häufig ungesunden Produkten ausgeliefert: Analysiert wurden dafür 1605 Beiträge und 3677 Produktdarstellungen auf Instagram, YouTube, TikTok und Twitch zwischen Juli 2021 und Juni 2022.

Die Mehrheit der Lebensmittel, die in sozialen Medien hergezeigt werden, sind laut WHO nicht für die Bewerbung unter Kindern geeignet. Sie werden aber von 50 Prozent der Inhalte gezielt angesprochen.

Grüne luden zum Runden Tisch

Das ist in Hinblick auf die Zahlen zu Adipositas besonders problematisch. Rund ein Fünftel der 11- bis 15-Jährigen ist von Übergewicht betroffen. Die in jungen Jahren erlernten Ernährungsmuster ziehen sich bis ins Erwachsenenleben durch und haben häufig Folgeerkrankungen zur Folge.

Das animierte die grüne Jugendsprecherin Barbara Neßler am Dienstag, dazu einen Runden Tisch im Parlament zu veranstalten. Dazu geladen waren neben Gesundheitsminister Johannes Rauch auch die Autoren der Med-Uni-Studie sowie Influencerinnen.

„Gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen ist die Voraussetzung, damit sie auch als Erwachsene länger gesund bleiben“, wurde Rauch im Anschluss in einem Medienpapier zitiert. Man müsse Kinder „besonders vor dem Einfluss von problematischem Lebensmittelmarketing in den Sozialen Medien schützen“. Dafür sei es wichtig, „Influencer:innen mit an Bord zu holen.“ „Für uns ist klar“, wurde Neßler in dem Papier zitiert,, „die Gesundheit unserer Kinder ist uns wichtiger als die Interessen der Lebensmittelindustrie“. Man wolle mit dem Koalitionspartner besprechen, wie man Kinder vor gezielter, ungesunder Werbung noch besser schützen könne.

(juwe)

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