Landtag

Skurriler Streit im Salzburger Landtag: Ist „Genossin“ eine Beleidigung?

Bürgermeisterkandidat Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus)
Bürgermeisterkandidat Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) APA / APA / Barbara Gindl
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„Da muss ich jetzt schon fast Genossin sagen“, meinte Salzburgs KPÖ-Chef Kay-Michael Dankl in Bezug auf die ÖVP-Landtagsabgeordnete Martina Jöbstl. Diese forderte umgehend eine Entschuldigung.

Salzburgs KPÖ-Chef Kay-Michael Dankl hat im Landtag für Aufregung gesorgt. In einer Debatte um die Matura sagte er am Mittwoch, es scheine ein Erbe der Monarchie zu sein, dass man in Österreich einen besonders großen Wert auf akademische Titel lege. „Da muss ich jetzt schon fast Genossin Jöbstl sagen wenn sie sagt, es sollte keinen Unterschied machen, ob jemand eine Lehre hat oder eine Matura oder einen Bachelor.“

Dankl bezog sich dabei auf die ÖVP-Landtagsabgeordnete Martina Jöbstl, die umgehend eine Entschuldigung forderte: „Ich lasse mich nicht als Genossin bezeichnen, das ist für mich nicht ein erstrebenswertes Wort, sondern eindeutig eine Beleidigung. Und ich bitte dich, das zurückzunehmen und dich zu entschuldigen.“ Im Hintergrund sind empörte Zwischenrufe („unmöglich, letztklassig, eindeutig eine Beleidigung“) zu hören.

Dankl: „Auch die Raiffeisenbank hat als Genossenschaft angefangen“

Nachdem das Wort wieder an Dankl übergeben wurde, erwiderte der Bürgermeisterkandidat, dass es viele Genossenschaften gebe, „auch die Raiffeisenbank hat als Genossenschaft angefangen“. Genosse oder Genossin werde in der deutschen Sprache verstanden „als Menschen, die in einem bestimmten Lebensbereich, eine bestimmte Unternehmung gemeinsam begleiten.“ Auch in der SPÖ und der KPÖ Plus begrüße man sich mit diesem Wort.

Auf eine erneute Aufforderung des Vorsitzenden Alexander Rieder (FPÖ), sich zu entschuldigen, reagierte Dankl unwirsch: „Ich glaube, ich bin immer noch am Wort und wünsche nicht unterbrochen zu werden.“ (kron)

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