Ermittlungen

Zwölfjährige in Wien als Opfer von mehrfachem Missbrauch

Weitere Details zu den Ermittlungen will die Polizei am Freitag bei einem Pressegespräch um 13.00 Uhr bekannt geben. 
Weitere Details zu den Ermittlungen will die Polizei am Freitag bei einem Pressegespräch um 13.00 Uhr bekannt geben. APA / APA / Eva Manhart
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Am Donnerstag gab es Durchsuchungen der Polizei an mehreren Wiener Wohnadressen. Insgesamt wird gegen 17 Verdächtige ermittelt, die teils selbst noch nicht mündig sind.

Eine Zwölfjährige soll in Wien mehrfach sexuell missbraucht worden sein. Das berichtete das Onlineportal „krone.at“ am Donnerstagnachmittag. Wie die Staatsanwaltschaft Wien am Donnerstagabend in diesem Zusammenhang bestätigte, ermitteln die Behörden wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger gegen 16 Beschuldigte sowie gegen einen Beschuldigten wegen des Verdachts der Vergewaltigung.

Donnerstagfrüh kam es zu Razzien bei den Verdächtigen, welche die Vergewaltigungen zum Teil gefilmt und das Opfer damit erpresst haben sollen.

Polizei bestätigte Durchsuchung

Die Polizei bestätigte, dass es in den frühen Morgenstunden eine Durchsuchung an mehreren Wiener Wohnadressen gab. Laut Polizeisprecherin Julia Schick stand die Polizeiaktion in Zusammenhang mit „Ermittlungen in einem Fall des schweren sexuellen Missbrauchs eines unmündigen weiblichen Opfers“. Weitere Details gab sie unter Verweis auf den Opferschutz nicht bekannt. Die Ermittlungen richten sich demnach gegen Verdächtige im Alter von 13 bis 18 Jahren.

Die Ermittlungen befänden sich gerade erst am Anfang, sagte Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft Wien der APA am Donnerstagabend. Entgegen erster medialer Berichte seien jedoch nur sofortige Vernehmungen und keine Festnahmen angeordnet worden, betonte Bussek. Bei der Staatsanwaltschaft wartet man nun auf die Berichte der Vernehmungen. „Wir prüfen dann die Einvernahmen der Beschuldigten“, so Bussek auf APA-Anfrage. Die beschuldigten Jugendlichen seien jedenfalls auf freiem Fuß.

Sie sollen das Mädchen mehrfach sexuell missbraucht haben - unter anderem in einer Parkgarage, in einer Wohnung und in einem Stiegenhaus. Die Taten wurden gefilmt und das Opfer damit erpresst.

In einer Polizeiaussendung Donnerstagabend hieß es dann, bei den Vorführungen zur sofortigen Vernehmung habe ein 16-Jähriger einen Widerstand gegen die Staatsgewalt gesetzt. Der Jugendliche wurde vorläufig festgenommen. Nach den durchgeführten Vernehmungen der anderen Tatverdächtigen seien diese auf freiem Fuß angezeigt worden.

Opfer mit Videos erpresst

Ausgangspunkt war dem „Kronen Zeitung“-Bericht zufolge der erste Freund der Zwölfjährigen, den sie zu Beginn 2023 kennengelernt haben dürfte. Er soll das Kind unter Druck gesetzt und genötigt haben. Er soll es außerdem seinen Komplizen für weitere schwere Missbräuche überlassen haben. Das Opfer soll sich aus Scham, und, weil es mit den Handyvideos erpresst bzw. für weitere Straftaten gefügig gemacht worden sein dürfte, erst sehr spät an seine Mutter gewandt haben.

Die Verdächtigen wurden laut „krone.at“ auf freiem Fuß angezeigt. Sie dürften demnach die Anschuldigungen zurückgewiesen haben. Weitere Details zu den Ermittlungen will die Polizei am Freitag bei einem Pressegespräch um 13.00 Uhr bekannt geben. (APA)

Hilfe und Unterstützung für Frauen

Hier finden Sie eine gesammelte Übersicht der Telefonnummern, die Frauen in Gewaltsituationen helfen. Sie wurden vom Wirtschaftsministerium zusammengestellt. Der Polizeinotruf ist 133. Die Rettung erreichen Sie unter 144. Internationaler Notruf ist 112.

Bei akuten Gewaltsituationen (kostenlos und 24/7 erreichbar)

Frauenhelpline: 0800/222 555
Hier sind Expertinnen rund um die Uhr erreichbar und bieten Ersthilfe und Krisenberatung. Bei akuter Gefahr wird rasch für Hilfe gesorgt.

Opfernotruf: 0800/112 112
Hier gibt es für von Gewalt Betroffene anonyme Hilfe durch Psychologen und professionell ausgebildete Helfer. Zudem wird Rechtsberatung angeboten.

Anlaufstellen und BeratungGewaltschutzzentren Österreich

Tel: 0800 / 700 217

www.gewaltschutzzentrum.at

Frauen und Kinder, die Gewalt in der Familie erleiden, können hier kostenlos und vertraulich mit Beratern sprechen.

Frauenhäuser

Frauenhäuser bieten Frauen, die Gewalt in der Familie erleiden, und ihren Kindern eine sichere Wohnmöglichkeit. Insgesamt gibt es rund 30 Frauenhäuser in Österreich, die in zwei Verbänden vernetzt sind (siehe Links). Die Häuser stehen allen von Gewalt betroffenen Frauen offen. Einkommen, Nationalität oder Religion spielen keine Rolle.

Notruf Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen: 01/523 22 22

www.frauenberatung.at

Diese Wiener Beratungsstelle steht Mädchen und Frauen offen, die von sexueller Gewalt betroffen sind. Sie richtet sich auch an Familienangehörige, Kollegen, Lehrer oder Freunde Betroffener, die Rat brauchen. Auch rechtliche Schritte können besprochen werden.

Weißer Ring

www.weisser-ring.at

Die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring bietet kostenfreie Rechtsberatung, schwerpunktmäßig bei Fragen zu Schadenersatz, Opferrechten und zum Verbrechensopfergesetz.

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