Im Film „The Zone of Interest“ widmet sich Regisseur Jonathan Glazer einer trügerisch freundlichen Idylle, während sich der „Hintergrund“ der Geschichte mehr und mehr ins Geschehen drängt. Verstörend, aber raffiniert.
Jeder Film über den Holocaust ruft Diskussionen über die Zulässigkeit seiner Darstellung hervor. Wie zeigt man das Leiden der Opfer oder benennt den Horror der Naziverbrechen ohne sie gleichsam als Genrekino verdaulich zu machen? Und wie bringt man die Welt der Täter auf die Leinwand, ohne sie auf eine Weise zu vermenschlichen, die ihre Ideologie und das Böse unkenntlich werden lässt? Der britische Regisseur Jonathan Glazer liefert mit „The Zone of Interest“ seine künstlerische Antwort auf diese Fragen, und dass sein Film gleich in fünf Kategorien (Bestes Drehbuch, bester Klang, beste Regie, bester internationaler Film und Bester Film) für einen Oscar nominiert ist, mag darüber hinweg täuschen, wie ungefällig, ja verstörend sie ausfällt.