Formel 1

„Horner-Leaks“: Red Bull rast in nächsten Skandal

Steht weiterhin schwer in der Kritik: Christian Horner.
Steht weiterhin schwer in der Kritik: Christian Horner.APA / AFP / Giuseppe Cacace
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Ein anonymes E-Mail mit Screenshots der vermeintlichen Konversation zwischen Red-Bull-Teamchef Christian Horner und der Mitarbeiterin, die die Fehlverhalten-Vorwürfe geäußert hat, wirbelt Staub in der Wüste von Bahrain auf. Der Auftakt zur F1-Saison dreht sich um diese Causa, die Szene beklagt mangelnde Transparenz, Fuschl und Thailand schweigen.

Bei anonymen E-Mails taucht immer eine gewisse Skepsis auf. Auch im Fall der Formel 1 und rund um den in der Kritik stehenden RB-Teamchef Christian Horner ist das nicht anders. Der Brite wurde von Arbeitgeber, Red Bull, soeben erst in der Fehlverhaltens-Causa gegenüber einer Mitarbeiterin freigesprochen. Er steht in Bahrain zum Saisonstart beim Qualifying und beim GP am Samstag trotz massiver Bedenken und Vorwürfe ob mangelhafter Transparenz (in einer privaten Angelegenheit?) am Pranger. Und, damit weiter Öl in dieses Feuer fließt, trudelte eben ein anonymes Mail ein. febtwenty. . .@ . . ..: bei manchem landete es halt in der Spam-Box, obschon der Inhalt mit 170 MB stark ist und 79 Dateien mitlieferte, deren Veröffentlichung, Umfang und Inhalt stark an manch österreichische Chat-Affäre erinnert.

Ob FIA, Formel 1-Eigentümer, Medienlandschaft, zahlreiche Teamchefs und Jos Verstappen: Screenshots privater Nachrichten Horners an jene Mitarbeiterin sollen nun ein ganz anderes Bild zeichnen als jenes, das die Eigentümer des Energydrinks zeichnen wollten mit dem Freispruch. Parallel rollen im Hintergrund Gerüchte einher, die einen Graben zwischen Fuschl und Thailand ziehen.

Rennstrecke wider Privatsphäre

Der Freispruch der RB GmbH sei aus Asien erfolgt, in Österreich hingegen starkes Unwohlsein an Horners Festhalten herrschen. Nun fragen sich Szene, Motorsport, Medienrechtler und Ermittler: sind diese Screenshots echt, was darf veröffentlicht werden, was nicht? Wer verschickte sie, wo endet Rache in einer Affäre, die keine strafrechtlichen Bereiche tangieren soll und wo beginnt der höchstpersönliche Lebensbereich? Und, Horner ist seit Jahren mit Ex-Spice-Girl Gerri Halliwell verheiratet.

Horner selbst schweigt, zu „anonymen Spekulationen äußere ich mich nicht.“ Dass er vorab alle Anschuldigungen der Mitarbeiterin zurückgewiesen hatte, beteuerte er abermals und muss doch dulden, dass sich Gerüchte über ein Verhältnis halten und Fotos wie Videoaufnahmen kolportiert werden. Horner: „Ich habe die Integrität der unabhängigen Untersuchung respektiert, immer kooperiert. Es war eine faire Untersuchung, von einem unabhängigen Fachanwalt. Die Beschwerde wurde abgewiesen.“

Fliegt Red Bull Racing aus der Spur?

Englands Boulevard kennt keine Streckenbegrenzung, der Druck auf Horner wird vor dem GP von Bahrain, des Ramadans wegen bereits am Samstag (16 Uhr, live ServusTV), weiter anwachsen. Kann sein Rennstall den Verdachtsmomenten davonfahren, oder wirft sie Max Verstappen ob fehlender Transparenz und internem Streit zu viele Hürden vor die Räder auf dem Weg zum vierten WM-Titel in Folge?

(suo/fin/dpa)

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