Ukraine-Krieg

Russische Angriffe auf Odessa, Explosion in St. Petersburg

Wieder hat Russland die ukrainische Stadt Udessa angegriffen (Archivbild).
Wieder hat Russland die ukrainische Stadt Udessa angegriffen (Archivbild).REUTERS/Iryna Nazarchuk
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Zwei Menschen sind ums Leben gekommen, acht weitere wurden verletzt. Darunter auch ein Kind und eine schwangere Frau. Auch in Russland brauchten Menschen medizinische Hilfe.

Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Schwarzmeer-Stadt Odessa sind nach Angaben von Behörden mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und acht weitere verletzt worden. Bei dem Angriff am Samstag wurde ein Teil eines neunstöckigen Wohnhauses zerstört – laut Behörden insgesamt 18 Wohnungen. Unter den Verletzten seien auch ein drei Jahre altes Kind und eine schwangere Frau, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, in der Früh mit.

Weitere Menschen könnten sich noch unter den Trümmern befinden. Auf Fotos und Videos der Behörden waren schwere Zerstörungen und ein Trümmerfeld zu sehen. Helfer waren im Einsatz. Auch in der Region Charkiw im Osten der Ukraine starb bei einem Drohnenangriff ein Mensch. Präsident Wolodymyr Selenskij verurteilte den Angriff und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Ukraine brauche eine stärkere Flugabwehr, „um unsere Menschen effektiv vor dem russischen Terror zu schützen“, schrieb er auf der Plattform X (vormals Twitter). „Mehr Luftverteidigungssysteme und mehr Flugabwehrraketen retten Leben.“

Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden in der Nacht zum Samstag sieben von acht Drohnen allein in Odessa abgeschossen. Russland greift die Metropole im Schwarzen Meer in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskrieg immer wieder auch mit Raketen an.

„Russland tötet Zivilisten“, schrieb der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, bei Telegram. „Wir brauchen Hilfe, das zu beenden.“ Die Ukraine fordert vom Westen seit Monaten deutlich mehr Unterstützung bei der Luftverteidigung mit zusätzlichen Flugabwehrsystemen, um die Städte noch besser vor den russischen Angriffen zu schützen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden in der Nacht zum Samstag insgesamt 14 Drohnen und ein russisches Kampfflugzeug Suchoi vom Typ Su-35 abgeschossen.

Explosion in St. Peterburg

Bei einer Explosion in St. Petersburg wurden unterdessen am Samstag mehrere Menschen verletzt. Örtliche Medien zufolge detonierte eine Drohne. Gouverneur Alexander Beglow sprach nur von einem „Vorfall“. Er versprach den Bewohnerinnen und Bewohnern der beschädigten Wohnungen Hilfe. Sechs Menschen hätten medizinische Hilfe gesucht, teilten die Behörden mit. Eine 92 Jahre alte Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei der Explosion barsten Scheiben an dem fünfstöckigen Wohnhaus.

Bewohner wurden in einem Kindergarten untergebracht. Auch Psychologen seien im Einsatz, um die Betroffenen zu betreuen, hieß es. In sozialen Netzwerken wurden Videos verbreitet, auf denen eine schwere Explosion zu sehen und zu hören ist. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht überprüft werden.

Vom russischen Verteidigungsministerium gab es keinen Kommentar. Das St. Petersburger Nachrichtenportal „Fontanka“ berichtete, dass die Drohne womöglich ein Öllager in der Nähe als Ziel gehabt habe. Dort sei auch eine Drohnenabwehr im Einsatz. St. Petersburg wurde bisher kaum von Flugkörpern getroffen. Allerdings hatte die Ukraine mitgeteilt, dass die Reichweiten ihrer Drohnen immer größer werde.

In ihrem Verteidigungskampf gegen die seit mehr als zwei Jahren andauernde Invasion des Nachbarn greift die Ukraine immer wieder auch Ziele im russischen Hinterland an. So soll etwa der Nachschub für die russischen Truppen gestört werden. Besonders betroffen von den ukrainischen Gegenangriffen sind die russischen Grenzregionen. Getroffen wurden aber auch Ziele tiefer im Landesinneren. Die Schäden stehen aber in keinem Vergleich zu den täglichen russischen Angriffen auf die Ukraine, die Tod und Zerstörung über das Land bringen. (APA)

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