„Armata“

Russlands Prestige-Panzer T-14 laut Rüstungsmanager zu teuer für den Krieg

Ein russischer T-14 Armata-Panzer rollt während einer Präsentation auf dem Schießplatz Alabino im Rahmen des Internationalen Militärtechnischen Forums 2023 in der Region Moskau.
Ein russischer T-14 Armata-Panzer rollt während einer Präsentation auf dem Schießplatz Alabino im Rahmen des Internationalen Militärtechnischen Forums 2023 in der Region Moskau.Imago / Maksim Blinov
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Russlands prestigeträchtiger Panzer vom Typ T-14 werde „wohl kaum“ in der Ukraine eingesetzt, sagt der Chef der staatlichen Rüstungsholding russischen Medien.

Russlands neuester Kampfpanzer Armata (T-14) ist dem Hersteller zufolge zu teuer für einen Einsatz im Krieg gegen die Ukraine. „Von seiner Funktionalität her ist er den existierenden Panzern weit überlegen, aber er ist zu teuer und deswegen wird ihn die Armee jetzt wohl kaum einsetzen“, sagte der Chef der staatlichen Rüstungsholding Rostec, Sergej Tschemesow, am Montag der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Der T-14 wurde der Öffentlichkeit erstmals 2015 bei der Militärparade in Moskau vorgestellt. Medienberichten zufolge ist der Panzer aufgrund verschiedener technischer Probleme bis heute nicht in Serienproduktion gegangen.

Die Panzer-Wahl ist eine Frage des Preises

Laut Tschemesow, einem engen Vertrauten von Russlands Präsidenten Wladimir Putin aus gemeinsamen Agententagen in der DDR, haben die russischen Streitkräfte den Armata inzwischen in den Dienst übernommen. Für den Einsatz in der Ukraine seien die Kosten aber zu hoch. „Heute brauchen wir Geld, um neue Panzer, neue Waffen zu fertigen, womöglich billigere“, sagte Tschemesow. Daher sei es angebracht, für den aktuellen Konflikt billigere T-90-Panzer zu kaufen. Eigentlich sollte der Armata den T-90 ablösen.

Im April 2023 hatten russische Medien darüber berichtet, dass der Armata erstmals in Russlands Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werde. Der neue Panzer hätte ukrainische Stellungen beschossen, aber noch nicht an direkten Angriffseinsätzen teilgenommen. Laut dem britischen Militärgeheimdienst sei das in erster Linie aus Propagandazwecken geschehen.

Unbemannter Turm

Ein Einsatz des T-14 in der Ukraine wäre einer Einschätzung des britischen Geheimdiensts im Vorjahr zufolge wahrscheinlich eine "Hochrisiko-Entscheidung", die in erster Linie aus Propagandazwecken getroffen würde. "Befehlshaber würden dem Fahrzeug im Kampfeinsatz wahrscheinlich nicht vertrauen“, lautet die Einschätzung der britischen Geheimdienste damals. Die Produktion liege wahrscheinlich nur bei wenigen Dutzend Stück.

Der T-14-Panzer verfügt über einen unbemannten Turm, dessen Besatzung die Bewaffnung von einer "isolierten gepanzerten Kapsel an der Vorderseite der Wanne" aus fernsteuert. Die verschiedenen Kanonen mit Kalibern zwischen 12,7 und 125 Millimetern werden aus der Kapsel heraus bedient. Über Sensoren und ein Radargerät behalten die Soldaten im Inneren ihr Umfeld im Blick. (APA/dpa/Red.)

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