Technologie

Weniger Rücksendungen durch Avatare?

Symbolbild.
Symbolbild. IMAGO/Michael Gstettenbauer
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Statt in der Umkleidekabine oder vor dem Spiegel zu Hause zu stehen, sollen in Zukunft persönliche Avatare Kleidung digital anprobieren. Damit soll beim Onlineshopping auch weniger zurückgeschickt werden.

Weniger retournieren, mehr verkaufen. Dieses Ziel setzen sich unterschiedliche Technologien, bei denen Kunden einen digitalen Avatar von sich selbst erstellen können, um zu sehen, wie das Kleidungsstück am eigenen Körper aussieht und passt. Und das ganz ohne jemals in einer Umkleidekabine oder zu Hause vor dem Spiegel zu stehen.

Technolgisch hat sich in diesem Bereich viel getan. Anstatt Bilder nur übereinander zu legen, wird hier das digitale Kleidungsstück an den digitalen Körper angepasst. Es gibt bereits mehrere Unternehmen, die dies anbieten und auch Modemarken, die damit experimentieren, wie „Vogue Business“ schreibt. Yoox Net-a-Porter setzt bei Mr. Porter etwa darauf, aber auch Balmain, Khaite oder Canada Goose verwenden Technologien, die darauf abzielen, dem Kunden ein anderes Shoppingerlebnis zu bieten.

Neben der Reduzierung des CO2-Fußabdurckes zeigt sich ein weiterer Vorteil: Retouren sind eines der preisintensivsten Probleme der Modeindustrie. Wie „Vouge Business“ vorrechnet, werden mehr als 24 Prozent der online bestellten Ware in den USA auch wieder zurückgeschickt. Grund sei dafür in 77 Prozent der Fälle die falsche Größe, wie eine Studie aus dem Jahr 2023 der Blue Yonder Group herausfand. Viele Kunden bestellen ein Kleidungsstück gleich in mehreren Größen und retournieren den Rest. Immer mehr Unternehmen erheben deshalb auch eine Gebühr für die Rücksendung.

Die Technologie hat sich zwar schon wesentlich verbessert, aber es gibt noch Raum für Verbesserung. Etwa, indem gezeigt wird, wie die Passform und Dehnung des Kleidungsstückes an bestimmten Stellen des Körpers aussieht. Eine Darstellung der unterschiedlichen Texturen der Stoffe - etwa Jeansstoff oder Seide - ist hingegeben bereits möglich.

Fragen zum Thema Datensicherheit müssen ebenfalls noch beantwortet werden, da die Kunden, um einen Avatar erstellen zu können, viele persönliche Daten eingeben müssen. Ob die Avatare die Rücksenderate wirklich positiv beeinflussen, lässt sich aus der momentanen Datenlage noch nicht endgültig herauslesen, die Unternehmen sprechen aber von einer Reduktion von 10 bis 25 Prozent.

>>> „Vogue Business“

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