Salzburg

Osterfestspiele Salzburg lassen neuen Schluss für Mussorgski-Oper komponieren

Im Zentrum der Osterfestspiele 2025 steht Mussorgskis Monumentaloper „Chowanschtschina“, die in Salzburg noch nie gespielt wurde.

Bevor 2026 die Berliner Philharmoniker wieder als Residenzorchester zu den Osterfestspielen nach Salzburg zurückkehren, hat Intendant Nikolaus Bachler für das Osterfestival vom 12. bis 21. April 2025 unter dem Thema „Wunden und Wunder“ ein Programm mit drei Orchestern arrangiert. „Wir sind vielfältiger als je zuvor“, kündigte Bachler am Mittwoch an. Im Zentrum steht Mussorgskis wenig gespieltes Monumentalwerk „Chowanschtschina“.

Unsere Welt sei voller Wunden, persönlich und gesellschaftlich, die Lebensräume der Menschen seien verwundet, erläuterte Bachler die über dem Programm stehende Grundidee. Gleichzeitig gelte es gerade in Zeiten wie diesen nicht den Glauben an Wunder und die Kraft des Optimismus zu verlieren. Die Musik könne diese Wunden und die Wunder erlebbar machen, meinte Bachler zur Programmzusammenstellung.

„Chowanschtschina“ sei noch nie in Salzburg gespielt worden, erklärte Bachler einen Grund für seine Wahl. Das Werk sei unglaublich aktuell. Die Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Oper zeichnet ein Bild von Russland, das von Gewalt, Macht- und Klassenkämpfen geprägt ist. Der finnische Dirigent und Komponist Esa-Pekka Salonen wird für die unvollendet gebliebene Oper das Finnische Radio Symphony Orchestra leiten, die Regie übernimmt der britische Schauspieler, Regisseur und Autor Simon McBurney.

Gerard McBurney komponiert Schluss anhand von Manuskriptskizzen

Eine außergewöhnliche Zusammenarbeit, auf deren Zustandekommen Bachler stolz ist. Das Werk fasziniere ihn seit seiner Jugend und sei aktueller denn je, meinte Salonen. Auch für McBurney ist „Chowanschtschina“ ein „außergewöhnliches Werk, das sehr gut in unsere Zeit passt“. Mit Oper habe er lange nichts anfangen können, erst sein Bruder Gerard, der Komponist und Russland-Spezialist ist, habe ihm diese Welt eröffnet, erzählte der Regisseur. Gerard McBurney wird anhand der von Mussorgski angefertigten Manuskriptskizzen einen neuen Schluss für die Oper komponieren.

Zusätzlich zur Oper wird Salonen mit dem Finnischen Radio Orchester zwei Konzertprogramme mit Musik von Sibelius, Mahler und ihm selbst aufführen. Zu Gast ist bei den Osterfestspielen 2025 ist auch das Mahler Chamber Orchestra mit Mendelsohns „Elias“ und einem Programm mit Werken von Grieg, Tschaikowski und Schostakowitsch. Das Mozarteumorchester Salzburg wird mit einem Konzertprogramm unter der norwegischen Dirigentin Tabita Berglund zu hören sein. Ein Late Night Tango mit Matti Salminen und Tanz & Elektro-Abend sollen die programmatische Breite der Osterfestspiele repräsentieren. Er wünsche sich ein Publikum, das alle Altersgruppen umfasse, sagte Bachler.

Osterfestspiele Salzburg „Wunden und Wunder“, 12. bis 21. April 2025

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.