Migration

17-jähriger Migrant stirbt nach Rettung von Holzboot im Mittelmeer

Archivbild vom September.
Archivbild vom September.APA / AFP / Tiziana Fabi
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Verschiedene Länder hätten dringende medizinische Hilfe verweigert, berichtet die Hilfsorganisation „Sea Watch“. Eines ihrer Schiffe hatte den Jugendlichen von einem überfüllten Holzboot gerettet.

Auf einem Rettungsschiff im Mittelmeer ist nach Angaben der Hilfsorganisation „Sea Watch“ ein 17 Jahre alter Flüchtling aus Afrika trotz Bitten um dringende medizinische Hilfe ums Leben gekommen. Der Bursche sei zusammen mit etwa 50 weiteren Migranten in internationalen Gewässern von einem überfüllten Holzboot gerettet worden, habe dann aber an Bord der „Sea-Watch 5“ einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Organisation am Mittwochabend.

Ärzte an Bord konnten ihn demnach wiederbeleben. Alle Bitten um eine dringende Evakuierung seien von den Behörden verschiedener Länder jedoch verweigert worden, sodass er schließlich nach zwei Stunden gestorben sei. Nach Angaben von Sea-Watch wurden sowohl Stellen in Italien als auch auf Malta und in Tunesien um Hilfe gebeten. Von offizieller Seite gab es zu den Vorwürfen zunächst keine Stellungnahme.

Fünf Personen in Sicherheit gebracht

Vier Migranten wurden später dann doch noch mit Brennstoffvergiftung, Verbrennungen, Unterkühlung und Krätze von Bord des deutschen NGO-Schiffs „Sea-Watch 5“ gebracht. Ein Patrouillenboot der italienischen Küstenwache brachte sie auf die Mittelmeerinsel Lampedusa. Die Evakuierung erfolgte in der Nacht auf Donnerstag, wie die italienische Küstenwache berichtete.

Die pakistanischen und eritreischen Migranten wurden in die Poliklinik der Insel eingeliefert. Nach Angaben von anderen Migranten waren sie unter Deck viele Stunden lang Benzindämpfen ausgesetzt und hatten nicht ausreichend Sauerstoff bekommen. Auf dem Weg von Afrika nach Europa mit oft kaum seetüchtigen Booten kommen im Mittelmeer immer wieder Menschen ums Leben.(APA/dpa)

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