Pizzicato

Ikea-Raumteiler goes Unter­suchungs­ausschuss

Sagen Sie niemals Paravent zu ihm - der Raumtrenner Risör im österreichischen Parlament.
Sagen Sie niemals Paravent zu ihm - der Raumtrenner Risör im österreichischen Parlament.APA / Roland Schlager
  • Drucken

Woher kommt der Paravent im Parlament, damit Journalisten den Abgeordneten nicht in die Unterlagen schauen können?

Die Geschichte des Raumteilers ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zum Auftakt des Cofag-Untersuchungsausschusses wurde ja bekanntlich ein Paravent im Lokal I des Parlaments aufgestellt. Damit Journalisten den Abgeordneten nicht in die Unterlagen schauen können, so die Begründung. Nun muss man wissen, dass der Paravent französisch ist und eine zusammenlegbare Wand bezeichnet, die zum Schutz gegen Wind oder als Sichtschutz dient. Die spanische Wand, wie das Teil auch genannt wird, stammt allerdings weder aus Spanien noch aus Frankreich, sondern aus China. Dort schauten sich die Europäer den Windschutz ab und brachten ihn als japanische Wand mit in die Heimat.

Damit endet die Wanderung durch die Weltgeschichte aber noch lang nicht. Denn besagte spanische Wand vulgo Paravent aus Asien im Parlament kommt aus Schweden. Der Raumteiler Risör, der für den U-Ausschuss aufgestellt wurde, ist nämlich ein Produkt von Ikea – untersuchst du noch oder lebst du schon? „Mit diesem Raumteiler entsteht ein Zimmer im Raum, ohne dass das Licht ausgesperrt wird“, heißt es in der Artikelbeschreibung. „Schnell und leicht lassen sich damit Bereiche zum Essen oder für Geselligkeit abgrenzen – oder auch als vorübergehender Schlafplatz für Gäste.“ In diesem Sinne, gute Nacht, Österreich!

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.