Weltfrauentag

„Wir brauchen dringend solidarische Männer“

Clemens Fabry
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SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner über SPÖ-Männeregos, ihre Attacken gegen die ÖVP-Frauenministerin und was sie negativen Kommentaren zu ihrem Äußeren auf Social Media antwortet.

Die Presse: Frau Holzleitner, wo erleben Sie in Ihrem Alltag Benachteiligung oder Ungleichheit?

Eva-Maria Holzleitner: Man erlebt sie durchaus, hier im Haus (Parlament, Anm.) teilweise im Umgang mit manchen Kollegen. 

In Ihrer eigenen Partei?

Nein, vorwiegend habe ich jetzt an die Parlamentsdebatten gedacht, wo man einfach merkt, dass Kolleginnen, die sich stark für Gleichberechtigung einsetzen, besonders intensiv konfrontiert sind mit Zwischenrufen. Ein Kollege hat mich binnen eines halben Jahres dreimal als hysterisch bezeichnet und von allen drei Präsidiumsmitgliedern einen Ordnungsruf gekriegt. Das betrifft aber nicht nur mich. Beim Thema Schwangerschaftsabbruch ist es auch immer sehr emotionalisiert, wo einem sehr viel Gegenwind entgegenschlägt.

Wie empfinden Sie den medialen Umgang? Frauenministerin Raab sagt, dass man als Frau anders bewertet wird.

Ja, das ist der zweite Teil. Wenn man im TV auftritt oder ein Interview gibt, bekommt man sehr viele E-Mails, die sich nicht auf die inhaltliche Debatte beziehen, sondern, dass man etwas Falsches anhat, dass die Frisur nicht passt oder man irgendwie nicht so grantig schauen darf. Das halte ich für sehr oberflächlich und hat eigentlich nichts mit meiner politischen Tätigkeit zu tun.

Wird das besser oder schlechter?

Medial ist es heftiger geworden. Durch Social Media ist es noch niederschwelliger. Letztens habe ich einfach eine Nachricht bekommen: „Du nervst.“ (lacht). Da habe ich ironisch geantwortet, danke für die sachliche Kritik. Oder es wurde auf der Internet-Plattform Jodel auch erörtert, ob ich „fuckable“ sei.

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