Interview zum Weltfrauentag

Frauenministerin Raab: „Nicht so tun, als ob das nichts mit Migration zu tun hätte“

Susanne Raab gehe „Hand in Hand“ mit Feministinnen, sagt sie.
Susanne Raab gehe „Hand in Hand“ mit Feministinnen, sagt sie.Clemens Fabry
  • Drucken

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) über ihre Rolle als Sprachrohr nach Gewaltexzessen, sexistische Zeitungsartikel und das Recht auf Abtreibung, das „nicht in Gefahr“ sei.

Die Presse: Die aktuelle Gewalt an Frauen und Mädchen löst ein großes Bedürfnis aus, Sie als Sprachrohr zu hören. Sie werden von allen Seiten attackiert, dass Sie sich zu selten dazu äußern. Wieso?

Susanne Raab: Das ist einfach nicht richtig. Ich habe mich noch an demselben Wochenende zur Frauenmordserie geäußert, zuerst braucht es aber immer auch gesicherte Fakten. Ich bin zutiefst erschüttert über jeden einzelnen Mord und emotional, wenn ich von diesen Schicksalen und von diesen brutalen Gewalttaten erfahre. Ich verstehe die Emotionen und Ängste zu hundert Prozent. Mir ist nur wichtig, dass man das mit Blick auf die Hinterbliebenen nicht politisch instrumentalisiert. Die politische Reaktion ist oft schnell bei der Hand. Mir geht es darum, in der Sache etwas zu bewirken. Gewaltschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Sicherheit von Frauen ist nicht nur Aufgabe von Frauen oder der Frauenministerin.

Finden Sie es unfair, dass Sie attackiert werden, und nicht der Kanzler, Vizekanzler oder andere Minister, die für Gewaltschutz zuständig sind? Die Grünen nennen die Polemik gegen Sie „letztklassig“.

Fairness ist in der Bewertung der Politik oft keine Kategorie. Es ist natürlich richtig, dass wir als Politik adressiert werden. Diese Verantwortung nehmen wir wahr und jeder, der in dem Bereich tätig ist, weiß, dass ich das auch die vergangenen fünf Jahre getan habe. Unsere Bilanz spricht eine klare Sprache. Die Maßnahmen werden auch in der Zukunft wirken, davon bin ich überzeugt.

Sie meinen die Verdreifachung des Frauenbudgets, dass sich die Fallkonferenzen stark erhöht haben, die Gewaltambulanzen, die Mädchenberatungsstellen …

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.